Weil du bei mir bist (German Edition) by Anna McPartlin

Weil du bei mir bist (German Edition) by Anna McPartlin

Autor:Anna McPartlin [McPartlin, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-01-20T16:00:00+00:00


Musik, Plastiktitten und Bruce Willis

Weihnachten stand vor der Tür, und meine Freude darüber hielt sich in Grenzen. Mir standen mindestens drei Weihnachtsfeiern bevor, die ich unmöglich absagen konnte, zudem der ganze Geschenkestress, die Menschenmassen in der Stadt, die Überschreitung meines Kreditkartenlimits, «Jingle Bells», stundenlanges Schlangestehen in der Post, blödsinnige Weihnachtsfragebögen in den Zeitschriften, das noch blödsinnigere «Last Christmas» von Wham alle fünf Minuten im Radio und dann natürlich der Weihnachtstag selbst, den meine Eltern verbrachten, indem sie sich um die Fernbedienung stritten. Wenigstens würde Noel nach Hause kommen. Das wog den ganzen Rest fast auf. Ich packte gerade Geschenke ein, als das Telefon klingelte.

«Hallo?»

«Emma, knister, knister …»

«Hallo?» Knister, knister …

Ich schüttelte den Telefonhörer. Das tat ich immer, wenn die Verbindung schlecht war. Es half zwar nichts, gab mir aber das Gefühl zu handeln.

«Emma, knister, knister. Ich bin’s, Noel.»

«Noel, bist du das?» Knister, brrzzz, knister.

«Die Verbindung ist wirklich knister, knister, knister …»

«Noel! So eine Überraschung! Wo bist du? Ich freue mich so, deine Stimme zu hören!» Brrzz. «Verdammtes Telefon.»

«In Goa brrrrzzzzzzzzzzzzzz.»

«Geht’s dir gut?» Knister, knister, knister. «Wann kommst du nach Hause?»

«Emma, ich komme nicht. Knister, knister, knister … Sag knister, knister, dass knister, knister. Tut mir leid. Ich würde knister, aber ich rufe an knister Weihnachten an.» «Was?» Brrrzzzzzzzzzzzzzzzzzz. «Du kommst nicht?» Ich wurde ganz traurig.

«Ich knister Zeit knister denk an dich knister. Mir geht’s knister.»

«Was?

«Gut!»

«Ich denke auch an dich!», rief ich.

Die Verbindung brach ab.

«Shit!»

Wie sollte ich das meinen Eltern beibringen?

Ach Noel, bitte komm doch heim!

Zuerst war ich enttäuscht, dann sauer und dann richtig sauer. Er hatte wegen dieser schlechten Nachricht bei mir angerufen, sodass ich jetzt diejenige war, die es unseren Eltern sagen musste. Er trieb Gott weiß was in Goa, und ich würde ihre miese Laune abkriegen.

So etwas bringe doch sonst nur ich.

Ich beschloss, die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Ich machte mir einen Glühwein und wählte die Nummer meiner Eltern.

Tolle Weihnachten.

Wenigstens gab es einen Lichtblick. Clodagh, Tom, Seán und ich wollten Silvester bei Anne und Richard in Kerry verbringen, und darauf freute ich mich sehr. Die beiden fehlten mir, und ich konnte es kaum erwarten, ihr Haus zu sehen und endlich mal aus Dublin rauszukommen. Ich war so begeistert, dass ich mir vornahm, alles andere mit Fassung zu ertragen. Das jedenfalls war mein Plan – die Wirklichkeit sah dann etwas anders aus.

Tom hatte ein Graphik-Design-Büro und würde dort eine Weihnachtsfeier veranstalten. Clodagh gab sich viel Mühe, uns dorthin zu locken.

«Es wird ganz toll», versprach sie.

Aber ich hatte keine Lust und protestierte lautstark. Clodagh sagte, ich solle die Klappe halten. Unsere Reise nach Paris war schon über einen Monat her, und seit wir zurück in Dublin waren, lebte ich wieder eigenbrötlerisch wie eh und je. Clodagh hatte langsam genug davon.

Seán protestierte nicht – er war in Feierlaune. Er hatte eine New Yorkerin kennengelernt, die für zwei Monate bei seiner Zeitschrift arbeitete. Sie war so ein Manager-Typ, blond, groß und viel Holz vor der Hütte. Mit anderen Worten: der Albtraum jeder Frau. Obwohl er geschworen hatte,



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