Wattenmeermord: Ein Pellworm-Krimi (Der Inselpolizist 1) (German Edition) by Katja Lund & Markus Stephan

Wattenmeermord: Ein Pellworm-Krimi (Der Inselpolizist 1) (German Edition) by Katja Lund & Markus Stephan

Autor:Katja Lund & Markus Stephan [Lund, Katja & Stephan, Markus]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2021-04-30T22:00:00+00:00


In den Siebzigerjahren, das hatte Hofmann Laura mal erzählt, waren nordamerikanische Schamanen auf der Insel gewesen. Den Grund dafür hatte sie vergessen, aber sie erinnerte sich noch gut daran, dass diese Männer behauptet hatten, Pellworm und besonders die dreieckige Fläche zwischen der Nordermühle und dem Bupheverkoog sei heiliger Boden. Ein Ort, an dem alle Schwere und alle Sorgen einfach von einem abfielen. Die Vorstellung, dass es wirklich so war, gefiel ihr genauso gut wie Jonas’ Geschichte vom Paulinenhof, auf dem sich die Insel geometrisch im Gleichgewicht befand. Sie wusste nicht, ob Hofmann sich wegen dieser Geschichte ausgerechnet am Norderhaffdeich ein Friesenhaus gekauft hatte, aber es erschien ihr nicht unwahrscheinlich. Das Häuschen, das in wenigen Minuten Gehweite von der Nordermühle lag, hatte früher einmal ein Reetdach besessen, das jedoch irgendwann durch hässliche Eternitschindeln ersetzt worden war. Laura hatte sich schon oft gefragt, warum Hofmann den ursprünglichen Zustand des Hauses nicht wieder hatte herstellen lassen, obwohl er doch so sehr auf Ursprünglichkeit und Tradition Wert gelegt hatte. Er hatte sich oft darüber beklagt, dass auf der Insel mehr und mehr Ferienhäuser gebaut wurden, die mit der traditionellen friesischen Bauweise nicht das Geringste mehr gemein hatten.

Genau diese Frage stellte sie sich auch jetzt wieder, als sie bei dem Haus ankam. Dabei fiel ihr Blick auf den schwarzen Kombi von Jans Kollegen, der vor dem Haus stand. Immenstedt und Welzow waren also hier. Vermutlich waren sie dabei, Hofmanns Leben zu sichten, um dabei auf Hinweise auf den Täter zu stoßen.

Laura überlegte tatsächlich kurz, ob sie sich zu ihnen gesellen sollte, erst dann fiel ihr wieder ein, dass sie als Zivilperson bei der Durchsuchung nichts zu suchen hatte. Verdammt! Es kribbelte ihr in den Fingern, bei diesen Ermittlungen mitzuhelfen.

Sie war drauf und dran, umzukehren und zu ihrem Fahrrad zurückzugehen, als Daniela Welzow vor das Haus trat und sie entdeckte.

»Moin!«, rief sie, und in ihrer Stimme klang die Verwunderung mit, Laura hier zu sehen.

Laura erwiderte den Gruß. Dann fasste sie einen Entschluss. Sie gab Lilly den Befehl, bei Fuß zu gehen, und marschierte den Deich hinunter. Unten angekommen, kletterte sie kurzerhand über den Schafzaun und trat vor die Kommissarin.

»Hey«, grüßte sie. »Ich war rein zufällig auf dem Deich unterwegs.«

Daniela lächelte nur. »Du kanntest das Opfer, oder?« Sie blinzelte und wirkte kurz peinlich berührt. »Sorry. Ist es okay, wenn ich einfach Du sage?«

»Klar.« Laura streckte den Arm aus. »Laura.«

»Daniela.« Die Kriminalkommissarin schüttelte ihr die Hand.

»Ich kannte Hofmann ein bisschen«, beantwortete Laura ihre Frage. Ihr Gewissen schlug an dabei, denn sie musste wieder an ihre letzte Begegnung mit dem alten Mann denken und daran, dass sie ihn einfach stehen gelassen hatte.

»Das ist gut. Weil wir bisher niemanden gefunden haben, der uns mehr über ihn erzählen kann.« Daniela deutete auf die offen stehende Haustür hinter sich. »Würdest du mit reinkommen und mal einen Blick auf das alles werfen? Wir sind uns nicht sicher, ob irgendwas dort drinnen uns weiterhelfen kann.«

Schlagartig flackerte in Laura das Jagdfieber auf. Forschend musterte sie Daniela. Hatte Jan ihr erzählt, dass Laura selbst einmal Kriminalbeamtin



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