Was mein Herz beruehrt [10.11.14] by Susan Wiggs

Was mein Herz beruehrt [10.11.14] by Susan Wiggs

Autor:Susan Wiggs [Wiggs, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Contemporary
ISBN: 9783956490736
Google: n02foAEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-10-31T23:00:00+00:00


10. KAPITEL

Logan tigerte unruhig auf dem Bahnsteig hin und her, stapfte mit den Füßen auf und schwang seine Arme von rechts nach links, um sich warm zu halten. In der Nacht war eine Kaltfront angekommen und hing jetzt wie ein außerirdisches Raumschiff in der Luft und drückte auf das Winterwetter am Willow Lake. Eine frische Schneedecke lag über der Stadt, und die Sonne versuchte, durch die Wolken zu brechen, und gab ab und zu den Blick auf den eiskalten stahlblauen Himmel frei. Der frische Schnee war natürlich ein Segen für das Resort am Saddle Mountain, das am ersten Samstag im Dezember mit einem großen Fest eröffnet hatte. Seitdem war es immer gut besucht, und es wimmelte nur so von Einheimischen und Touristen, Besuchern aus der Stadt und Menschen, die die klirrende Kälte des Winters liebten und ihre Tage auf den Pisten und Hängen verbringen wollten.

Seitdem das Band am Fuße des Hauptlifts vom Bürgermeister der Stadt durchgeschnitten worden war, hatte Logan keinen einzigen Tag – nicht einmal mehrere Stunden am Stück – freigenommen. Heute war allerdings eine Ausnahme. Wenn auch auf eine elendigliche Weise: Maya Martin brachte heute ihre Kinder, die die nächsten zwei Monate bei ihm wohnen sollten.

Die Kälte ließ seine Ohren schmerzen. Er zog seine Mütze tiefer und ging noch ein wenig schneller auf und ab. Die eisigen Temperaturen trieben ihn genauso an wie seine Nervosität. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es im Moment in Maya aussehen musste. Wie verabschiedete man sich für zwei ganze Monate von seinen Kindern? Sicher, er sah sich bei jedem Abschied von Charlie der gleichen Herausforderung gegenüber, aber die Umstände waren nicht so extrem wie jetzt bei Maya.

Die Kinder würden ihre Mutter nicht besuchen dürfen. Darauf hatte Maya bestanden. Sie wollte nicht, dass ihre Kinder in den mit Stacheldraht bewehrten Betonkomplex gebracht wurden, wo man sie durchsuchen und befragen würde, um dann in einen trostlosen überwachten Raum gebracht zu werden, wo sie ohne Zweifel mit ansehen müssten, wie ihre Mutter zusammenbrach, bevor sie unter Tränen wieder weggeführt werden würde.

Nachdem er zugesagt hatte, die Kinder zu übernehmen, war Logan ein paar Mal in die Stadt gefahren, um André zu treffen und dessen jüngere Schwester Angelica kennenzulernen, damit sie sich nicht komplett fremd fühlte. Er hatte sich einer intensiven Befragung durch das Jugendamt und einem gründlichen Hintergrundcheck gestellt. Eine Prozedur, die zwar etwas unangenehm, aber in seinen Augen verständlich war. Er fragte sich, wie es den beiden Kindern gerade ging.

Er schaute auf sein Handy und scrollte durch die Fotos, bis er zu einem Bild des kleinen Mädchens kam. Der Name passte hervorragend zu ihr; sie sah wirklich aus wie ein Engel und war auf ihre Art trotz ihrer zwei fehlenden Vorderzähne mit ihren sieben Jahren so hübsch wie ihre Mutter.

Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihm ein Lied vorgesungen – ihre eigene Version von Lady Gagas „Born This Way“. Kleine Kinder, die sangen und lächelten, rührten ihn immer tief in seinem Herzen. Kleine Kinder, die an Weihnachten von ihrer Mutter getrennt wurden, taten mehr als das.



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