Verlangen unter falschem Namen by ABBY GREEN

Verlangen unter falschem Namen by ABBY GREEN

Autor:ABBY GREEN [GREEN, ABBY]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783862954544
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8. KAPITEL

Cara beobachtete den tanzenden Schatten, den ihr kleines Flugzeug auf das im Sonnenlicht funkelnde Mittelmeer warf, während sie Sardinien anflogen. Sie landeten im Nordwesten der Insel auf dem Flughafen Alghero. Vicenzo hatte ihr nur das Nötigste über seine Familienvilla erzählt: dass sie an der Westküste der Insel in der Nähe der Ruinen des antiken Handelshafens Tharros lag.

Ein Fahrer mit offenem Geländewagen erwartete sie am Flughafen, und die Nachmittagssonne brannte erbarmungslos. Aber auch andere Dinge bereiteten Cara Kopfschmerzen: Vicenzos Worte vom vergangenen Abend, seine nüchterne Haltung gegenüber dem Kind, das sie erwartete, und ihre Schwäche für ihn. All das ging Cara durch den Kopf und machte sie sehr schweigsam.

Nach etwa vierzig Minuten Fahrt bog der Fahrer, den Vicenzo ihr als Tommaso vorgestellt hatte, in eine schmale Allee, deren riesige Zypressen sich im Wind wiegten und die kleine Straße besonders geheimnisvoll wirken ließen. Danach hielten sie sich rechts und fuhren Richtung Küste. Bald darauf erschien – hinter einem dichten Blätterwald und roten und weißen Bougainvilleen fast vollständig verborgen – ein riesiges schmiedeeisernes Tor, das sich wie durch Zauberhand öffnete. Kurz darauf gelangten sie in einen großen Vorhof mit einem Brunnen, dessen klares Wasser hoch in die Luft schoss und dann sprudelnd in ein flaches Bassin fiel, an dessen Rand Seerosen schwammen.

Vor ihnen lag eine klassische mediterrane Villa mit abgeflachtem Terrakottadach. Sie hatte hohe Räume mit französischen Fenstern, die offen standen und deren lange weiße Vorhänge sich sacht in der warmen Brise bewegten. Eine Veranda mit kunstvoll geschnitzter Pergola lief um die Außenseiten, und Cara erhaschte einen Blick auf tiefgrüne, leicht abfallende Rasenflächen hinter dem Haus, die wahrscheinlich zum Meer führten. Sie hörte auch, wie sich ganz in der Nähe sacht die Wel len brachen, und bei dem Geräusch wurde ihr ganz warm ums Herz: Das Haus ihrer Eltern, im Süden von Dublin, hatte direkt an der Küste gestanden …

Leider hatte ihr Bruder es sofort nach dem Tod der Eltern verkauft. Unwillkürlich biss Cara die Zähne zusammen, was Vicenzo bemerkte – und auch wie sie sich beim Aussteigen an die Tür des Geländewagens klammerte. Er dachte, dass sie offensichtlich begriffen hatte, dass jeder Fluchtversuch zwecklos wäre. Gerade wollte er ihr das auch sagen, als seine Aufmerksamkeit auf einen weißen Schäferhund gelenkt wurde, der um eine Hausecke gerannt kam. Kurz vor ihnen blieb er hechelnd stehen. Cara ging erfreut in die Hocke und klopfte auf den Boden, woraufhin der Hund zu ihr sprang. Sie streichelte ihn ausgiebig und grub die Hände in sein dichtes Fell.

„Du bist aber ein Schöner! Wie heißt du denn?“, fragte sie lächelnd.

„Er heißt Doppo und gehörte Allegra. Normalerweise mag er Fremde nicht“, erklärte Vicenzo erstaunt. Cara Brosnan gab ihm immer mehr Rätsel auf. Er nahm sie beim Arm und zog sie hoch. Sie erstarrte, während sie ihn mit großen Augen unsicher ansah. Automatisch rief das wieder den Beschützerinstinkt in ihm wach, aber er wehrte sich dagegen. Er wusste ja, dass Cara ihn nur manipulieren wollte.

„Du wirst meinen Vater beim Essen treffen. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns durch Allegra kennengelernt haben.



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