Verbotene Kuesse by Sandra Henke

Verbotene Kuesse by Sandra Henke

Autor:Sandra Henke [Henke, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955206543
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2014-06-17T22:00:00+00:00


Kapitel 12

Wie von der Tarantel gestochen raste Lara die Treppen des Krankenhauses hoch. Die Nachricht, dass Franka nicht länger ambulant, sondern von nun an stationär behandelt wurde, traf sie wie ein Schlag. Timo hatte sie angerufen. Vorsichtig brachte er ihr die schlechte Nachricht bei, aber der Schock saß trotzdem tief. Es musste ihr schlechter gehen. Warum stand die Arbeit Lara im Weg? Sie hatte ihren Chef bei Stark & Partner um Urlaub gebeten, doch es fehlten zu viele Mitarbeiter in der Werbeagentur. Viele Kollegen verbrachten mit ihren Kindern die Sommerferien. Einige hatten sich eine Sommergrippe zugezogen oder litten an Pollenallergien. Es gab für Lara keine Möglichkeit, auch nur einen einzigen Tag freizunehmen. Sie quälte sich durch die Arbeit, verbrachte die Mittagspausen alleine und vermisste Franka umso mehr, hatten die Freundinnen doch immer in der Pause zusammen etwas unternommen. Nur die Tatsache, dass Timo sich Tag und Nacht um Franka kümmerte, beruhigte sie ein wenig.

Lara und Timo hatten sich deshalb aber auch noch nicht unterhalten können. Waren sie nun zusammen oder seit der Gartenparty kein Paar mehr? Eigentlich hatten sie sich getrennt, doch niemand außer ihnen wusste davon.

Lara hoffte, nicht auf Fürst Filippo zu treffen. Seine Bernsteinaugen hätten ihre Knie weich werden lassen, und sie brauchte alle Kraft für Franka. Zitternd suchte sie den Gang und dann die Zimmernummer, die Timo ihr am Telefon durchgegeben hatte. Sie trat ein. Lara wagte nicht zu atmen. Kahlköpfig lag Franka im Bett und hielt die Augen geschlossen.

»Da bist du ja.« Timo kam aus einer Ecke des Privatzimmers auf sie zugestürzt und umarmte sie.

Irritiert wich Lara zurück. Es gab keinen Grund für Freudenausbrüche. Weshalb verhielt er sich, als ob er glücklich wäre? »Psst! Sei doch still. Sie schläft und braucht ihre Ruhe.«

»Unsinn, Liebes.« Franka öffnete die Augen. Ein gequältes Lächeln huschte über ihre Lippen.

»Ich dachte, du …« Schwer atmend nahm Lara auf einem Stuhl in der Nähe des Bettes Platz und bedeckte Frankas Hand mit ihrer. »Du trägst dein Kopftuch nicht mehr.«

Franka beobachtete Timo, der sich auf den Bettrand an der anderen Seite setzte. Er sah aus wie das blühende Leben. Fast hatte sie das Gefühl, er sah es als Erfüllung seiner Träume an, sie zu bemuttern. Normalerweise hätte sie sich eingeengt gefühlt, doch seltsamerweise durchströmte sie Wärme in Timos Nähe. »Hier auf der Station laufen alle mit einer Glatze herum. Da muss ich mich nicht verstecken«, wandte sie sich an Lara.

Lara lächelte sie an. »Weißt du was? So ohne Haare und Make-up siehst du immer noch bildhübsch aus.«

Zustimmend nickte Timo. »Du solltest dir auch in Zukunft nicht so viel Paste ins Gesicht schmieren. In natura bist du absolut göttlich.« Erst nachdem er dies ausgesprochen hatte, wurden ihm seine Worte bewusst. Verschämt grinste er.

»O Timo, mein lieber Timo«, begann Franka und wandte sich an ihre Freundin. »Ohne ihn würde ich das alles nicht durchstehen. Er weicht nicht von meiner Seite, liest mir jeden Wunsch von den Augen ab und verbringt seine ganze Zeit mit mir. Wie kann ich das jemals wiedergutmachen?«

»Das brauchst du doch gar nicht«, flüsterte er und schaute sie verliebt an.



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