Unter der Sonne: Odyssey 3 (German Edition) by Currie Evan

Unter der Sonne: Odyssey 3 (German Edition) by Currie Evan

Autor:Currie, Evan [Currie, Evan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-10-12T22:00:00+00:00


15

Liberty-Station, Erdorbit

»Was ist dieser Mann doch für ein arroganter Scheißkerl …«

Admiralin Gracen zwickte sich in die Nasenwurzel und wünschte sich, sie hätte diesen impulsiven Ausbruch rückgängig zu machen vermocht. Warum musste er das auch im Klartext senden. Mein Gott. Jeder Empfänger im verdammten System, auch die zivilen Geräte, hat das empfangen.

»Ich befürchte, da ist nun nicht mehr viel zu machen«, sagte sie matt. »Wir werden die Chinesen mit ins Boot holen müssen, zumal sie sich der möglichen Konsequenzen ihrer Aktion verdammt genau bewusst sind. Und wo wir schon dabei sind, können wir die UN auch noch mit einbeziehen.«

»Können wir uns einen solchen Aktionismus zu diesem Zeitpunkt überhaupt leisten?«

»Wir können es uns nicht leisten, nichts zu tun«, erwiderte Gracen. »Diese Schlacht entzieht sich unserem Einfluss. Von den Transitionskanonen auf der Liberty abgesehen, liegt unser Schicksal nun in den Händen von Carrow und Weston. Mit ihnen steht und fällt im Moment das Überleben der ganzen Menschheit.«

Sie blickte grimmig. Das war auf niemand Bestimmten gemünzt, sondern ihrer allgemein schlechten Laune geschuldet.

»Wir brauchen internationale Kooperation, wenn wir eine halbwegs brauchbare Streitmacht zusammenstellen wollen, und Sie alle wissen das«, sagte sie. »Da müssen wir uns zumindest vergewissern, dass der Block uns nicht in den Rücken fällt, während wir diese Drasins bekämpfen.«

»Dem Präsidenten wird das aber nicht gefallen.«

»Hat seit dem Empfang der Übertragung überhaupt schon jemand mit ihm gesprochen?«, fragte Gracen und hatte das Gefühl, als ob ihr das Blut zu Eis gefror.

Die anderen sahen sich an – mit zunehmendem Entsetzen, als die Erkenntnis ihnen dämmerte.

Ach du Scheiße.

»In Ordnung. Ich werde Verbindung mit der Erde aufnehmen und mich informieren, wie die Politiker die Lage einschätzen«, sagte Gracen seufzend. »Im Übrigen glaube ich, dass wir Weston in dieser Angelegenheit die Führung überlassen und die Block-Schiffe mit ins Boot holen sollten.«

»Admiralin Gracen, bei allem gebotenen Respekt, sind Sie von allen guten Geistern verlassen?«

Sie sah ihren Kollegen finster an. »Wäre es Ihnen vielleicht lieber, wenn sie ihre Raketen abschießen, ohne sich die Mühe zu machen, uns vorher Bescheid zu sagen? Wenn Sie nämlich glauben, dass der Block das einfach aussitzen wird, sind Sie derjenige, der von allen guten Geistern verlassen ist.«

Im Raum trat für einen Moment Stille ein, während alle Anwesenden diese Information verarbeiteten und sich alsbald bewusst wurden, dass sie recht hatte. Auch wenn sie sich das nur sehr ungern eingestanden.

»Wir können das nicht entscheiden«, sagte ein Vizeadmiral, womit er die herrschende Meinung zum Ausdruck brachte. »Diese Entscheidung muss von den Politikern getroffen werden.«

Gracen schürzte die Lippen, nickte aber zustimmend.

»Gut. Dann werde ich sie mal anrufen, oder?«, fragte sie rhetorisch.

Die anderen sparten sich eine Antwort.

PLASF Weifang, Erdorbit

»Wie ist der Status unserer Reparaturen?«, fragte Sun müde. Er dachte noch immer an die Übertragung der Konföderation.

»Der Schaden ist natürlich beträchtlich. Die technische Abteilung ist nur noch zur Hälfte einsatzbereit, Kapitän.«

»Aber die meisten Systeme hatten doch Redundanzsicherung, oder?«

Er spürte das Zögern bei seinen Offizieren, als sie das mit einem Kopfnicken bestätigten. Nicht, dass Sun ihnen das zum Vorwurf gemacht hätte. Er war sich sicher, dass sie wussten, was er von ihnen



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