Untamed by Stephens S.C

Untamed by Stephens S.C

Autor:Stephens, S.C. [Stephens, S.C.]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: d-Goldmann TB
veröffentlicht: 2016-06-10T15:30:07+00:00


14. Kapitel

Geilogericht. Man nehme: Mich

Zwischen Dreharbeiten, Proben und Sprachsynchron, weil sich irgendwelche Tonaufnahmen als unzureichend erwiesen hatten, gab ich Interviews. Wegen meines Ausstiegs aus der Band drehten immer noch alle völlig durch. Eigentlich wollte ich nicht mehr darüber reden, aber das gab mir Gelegenheit, über meine Serie zu sprechen – und darüber wollte ich reden.

Ich machte mich in meinem Wohnmobil lang und genoss einen friedlichen Augenblick der Ruhe, während ich darauf wartete, wieder ans Set gerufen zu werden. Bei diesem Job stand man eine Menge herum und wartete. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte mit so einigem nicht gerechnet, wie beispielsweise mit einem wütenden Regisseur, der mir sagte, ich könnte keinen Affen davon überzeugen, dass ich ein Mensch sei. Er hatte mich zu meinem Wohnmobil geschickt, damit ich »runterkam«. Zuvor hatte ich ihm erklärt, dass sein Penis von der Größe her besser zu einer Fruchtfliege passen würde. Ich hatte ihm den freundschaftlichen Ratschlag gegeben, dass sein Schwanz etwas größer wirken würde, wenn er sich rasierte, doch er wusste meine Fürsorge nicht zu schätzen. Egal. Die Pause war mir willkommen. Mir taten die Füße weh.

Ich überlegte gerade, ob ich mir ein Bier aufmachen sollte, als jemand an die Wohnmobiltür klopfte. Musste ich schon wieder zurück? Bah, ich konnte noch nicht. Vielleicht würde derjenige da draußen wieder gehen, wenn ich ihn einfach ignorierte. Leider nein. Das Klopfen wurde lauter. Verdammt.

»Mr Hancock? Sind Sie da drin?«

Als ich Harolds Stimme erkannte, lächelte ich, stand auf und holte mir das Bier. Um mich zurück ans Set zu bringen, hätten sie jemand anders geschickt. Ich hatte Zeit. »Ja. Kommen Sie rein, Harry.«

Er öffnete die Tür und betrat mit finsterer Miene das Wohnmobil. »Bitte nennen Sie mich nicht so.« Wie immer trug er einen Anzug, und ich fragte mich unwillkürlich, was er den ganzen Tag machte, dass er immer einen Schlips tragen musste.

»Wie läuft’s auf Ihrer Seite vom Universum?«, fragte ich.

Normalerweise verdrehte er die Augen, wenn ich sprach, doch heute lächelte er nur angespannt. »Alles gut, mein Freund«, sagte er und setzte sich auf die Couch. »Wie läuft der Dreh?«

Wir hatten diese Woche gerade angefangen, die letzte Folge zu drehen, und sie bereitete mir jetzt schon Kopfschmerzen. Es kam mir vor, als würde ich in den meisten Szenen nur herumstehen, während sich andere Leute unterhielten. Meiner Meinung nach wurde mein Talent dadurch verschwendet. Aber die Autoren sagten, durch mein häufiges Schweigen erhielten meine Worte mehr Gewicht, wenn ich dann etwas sagte. Egal.

»Er läuft«, murmelte ich. Ich öffnete ein Bier, führte die Flasche an meine Lippen, überlegte es mir dann jedoch anders und bot es Harold an. Schließlich hatte er mich gerade als Freund bezeichnet. Er verzog leicht das Gesicht, schüttelte den Kopf und lehnte ab. Dann drückte sein Gesicht einen kaum merklichen Widerwillen aus, den ich dennoch bemerkte. »Ist was passiert?«, fragte ich und setzte mich ans andere Ende der Couch.

»Nichts Gravierendes, aber ich fühle mich verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, dass … LMF sein Herbstprogramm geändert hat. Aber keine Sorge. Der Durchbruch soll dann zwischen Januar und Mai als Ersatz für eine Serie eingesetzt werden, die gefloppt ist.



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