Tyler Moreno by Kinsley Allie

Tyler Moreno by Kinsley Allie

Autor:Kinsley, Allie [Allie, Kinsley,]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-01-06T23:00:00+00:00


Der Laden war klein. Hätte Nina schätzen müssen, hätte sie auf gerade mal 30 m² reine Ladenfläche getippt. Das Licht war leicht gedimmt, weich und indirekt. Licht, bei dem jeder auf einem Bild gut aussehen würde. Unwillkürlich griff Nina nach ihrer Kamera ... die natürlich nicht da war.

Im Eifer des Gefechts hatte sie sie auf dem Nachttisch liegen lassen. Ebenso ihre Geldbörse.

Unbehaglich sah Nina sich in dem kleinen Laden um. Am liebsten würde sie schnellstmöglich wieder von hier verschwinden. Da sie aber weder wusste, wo sie war, noch, wo sie hin musste, hatte sie nur die Wahl zu bleiben oder Thomas zu suchen, sodass er sie zurück fahren konnte. Sie öffnete gerade die Tür, um zurück auf den Bürgersteig zu treten, als Cat ihr eine Hand auf die Schulter legte.

"Wo willst du denn hin, Nina, wir haben doch noch gar nichts anprobiert." Schnell duckte sie sich unter der Berührung weg.

"Handy?", bat sie Cat leise. Diese sah sie sichtlich verwirrt an, reichte ihr aber dennoch ihr Telefon. Nina verzog sich in eine ruhige Ecke des Ladens, während Cat und die Verkäuferin bereits über die Art Kleid diskutierten, die Nina tragen sollte. Schnell scrollte sie durch das Telefonbuch und fand Tys Eintrag zum Glück sofort. Nach dem dritten Klingeln nahm er bereits ab und fragte schroff: "Cat? Was ist?"

Unendlich erleichtert, seine Stimme zu hören, ließ Nina sich mit dem Rücken an der Wand entlang zu Boden rutschen. "Gibt's Probleme, Cat?"

"Ja", flüsterte Nina in den Hörer, obwohl es ihr jetzt, da sie Tys Stimme hörte, gar nicht mehr allzu schlimm vorkam.

"Nina? Was ist los? Was ist passiert? Geht es dir gut? Nina? Bist du noch dran?" Für jemanden, der sonst so wenig sprach, entwickelte Ty gerade einen bemerkenswerten Redefluss.

"Ty?", unterbrach Nina seinen Monolog.

"Ja, Honey. Was brauchst du? Soll ich kommen?"

"Ich hab mein Portemonaie vergessen", flüsterte Nina und fügte zögernd hinzu: "Und meine Kamera", als wäre das ein großes Geständnis, was es in Ninas Augen auch eindeutig war. Die Kamera war ihre Verbindung zur Wirklichkeit.

"Ich habe Cat meine Kreditkarte mitgegeben, Süße. Soll ich dir die Kamera bringen?" Seine Stimme klang ernst. Kein bisschen Spott oder auch nur der Hauch einer Andeutung, dass er sie deshalb für verrückt hielt.

Er würde es machen. Er würde jetzt sofort losfahren und ihr die Kamera bringen. Diese Option beruhigte Nina soweit, dass sie sein Angebot ablehnen konnte. Das Kleid konnte sie mit Tys Karte bezahlen und ihm das Geld nachher zurückgeben. Okay. Gut. Sie würde das schaffen!

"Nein", flüsterte sie und nach einer kleinen Pause fügte sie lauter hinzu: "Danke!" Sie konnte ihn beinahe durchs Telefon lächeln sehen. Ja, er verstand sie einfach. Ohne große Worte.

"Okay, Baby. Melde dich, wenn du noch was brauchst. Bye." Nina drückte das Gespräch weg. Atmete noch zweimal tief durch und ging zurück zu Cat und der Verkäuferin.



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