True Love by Jessica Sorensen

True Love by Jessica Sorensen

Autor:Jessica Sorensen [Sorensen, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-10-12T22:00:00+00:00


11

Quinton

Ich bin ein total schrecklicher Mensch. Das weiß ich inzwischen seit einem Jahr und drei Monaten. Der gute Typ von früher, der Künstler sein und eine Familie gründen wollte, starb bei dem Unfall, und jetzt ist nur noch der kiffende Loser übrig.

Früher war ich der Typ, der allen helfen wollte, sogar wenn es bedeutete, Lexi bei der Trauer um ihren toten Hund zu helfen. An der Highschool war ich so ziemlich mit jedem befreundet. Ich meldete mich freiwillig als Tutor für Kinder mit Schulproblemen, und jedes Jahr arbeitete ich an Weihnachten und Thanksgiving bei der Obdachlosenhilfe, genau wie es früher meine Mom tat, was ich natürlich nie miterlebt habe. Ich weiß es lediglich aus den Geschichten meines Dads, von den wenigen Malen, die er über sie sprach, und ich habe einige Fotos gesehen. Vermutlich dachte ich, so gut wie sie zu sein, würde mich ihr näherbringen. Aber das einzige Mal, dass ich ihr wirklich nahe war, war nach dem Unfall, als ich mit blutender Brust auf der Erde lag und mein Herz freiwillig zu schlagen aufhörte. Da machte ich meinen Frieden mit dem Sterben, und jetzt habe ich meinen Frieden mit dem dunklen Weg gemacht, den ich hinabstolpere.

Doch es gibt immer noch einige seltene Momente, in denen das Gute und das Schlechte parallel existieren und in denen ich einfach nicht weiß, ob meine Entscheidungen gut oder schlecht sind. So ging es mir, als ich Nora bat, meine Freundin zu sein. Seit sehr langer Zeit und aus einer Menge triftigen Gründen habe ich schon keine richtigen Freunde mehr. Aber obwohl ich so im Eimer bin, bilde ich mir aus irgendeinem verdammten Grund ein, dass ich ihr helfen kann, nicht so traurig zu sein. Und nachdem der Moment vorbei ist und mir klar wird, dass ich ja kaum mein eigenes Leben in den Griff kriege, geschweige denn jemand anderem bei seinen Problemen helfen kann, ist es zu spät und ich bin mit ihr in diesem Laden für Sport- und Freizeitbedarf. Dylan und Delilah sind mit einem der Verkäufer nach hinten gegangen, um einen Deal durchzuziehen, und Nova und ich sollen in der Zwischenzeit alles auf der Liste besorgen. Wir wandern umher, sehen uns Zelte, Kühlboxen und »Hotdog-Aufspießdinger« an, wie Nova es ausdrückt.

»Hotdog-Aufspießdinger?«, frage ich und ziehe die Brauen hoch, während ich den Einkaufswagen um die Ecke manövriere und auf die Liste sehe.

»Na, du weißt schon.« Sie macht so eine komische Stechbewegung mit der Hand, als würde sie die Duschszene aus Psycho nachstellen. »Diese Metallstangendinger, mit denen man Hotdogs über offenem Feuer rösten kann.«

Ich verkneife mir mein Lächeln. Auf ihre Weise ist sie wirklich zu niedlich. »Ich glaube, die heißen schlicht Hotdog-Gabeln.«

»Stimmt.« Sie guckt enttäuscht. »Das klingt kein bisschen kreativ.«

Ich werfe einen Schlafsack in den Wagen. »Ja, mir gefällt deine Bezeichnung besser.«

»Mir auch«, sagt sie und schlendert den Gang hinunter. »Was genau braucht man bei einem Open Air?«

»Warst du noch nie bei einem?« Ich halte den Wagen an, als sie vor einem Regal mit Taschenlampen stehen bleibt und die Auswahl mustert, wobei sie die Hände in die Hüften stemmt.



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