The Acid House (German Edition) by Welsh Irvine

The Acid House (German Edition) by Welsh Irvine

Autor:Welsh, Irvine [Welsh, Irvine]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783462305067
Herausgeber: eBook by Kiepenheuer&Witsch
veröffentlicht: 2011-08-17T22:00:00+00:00


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Vat ’96

Fiona bekniete Valerie schon seit unanständig langer Zeit, wir müssten endlich einmal zu ihr und Keith zum Essen kommen. Wir hatten die Dinge schleifen lassen, aber schließlich wurde es uns peinlich, immer wieder abzusagen, und es erschien uns weniger lästig, endlich einen Termin auszumachen und einen Abend bei ihnen zu verbringen.

Wir trafen Fiona in bester Laune an. Sie war befördert worden; sie arbeitete für eine Gesellschaft, die Versicherungen an Großkunden verkaufte. Auf diesem Level bestand Versicherungen zu verkaufen zu neunzig Prozent aus Public Relations, die wiederum, wie einem jeder unvoreingenommene PR – Mensch sagen wird, zu fünfundneunzig Prozent aus gepflegter Gastlichkeit und zu fünf Prozent aus Information bestanden. Das Problem mit Fiona war, dass sie, wie viele karriereorientierte Menschen, unfähig war, ihr berufliches Rollenverhalten abzulegen, und daher gnadenlos langweilig sein konnte.

– Kommt rein! Wundervoll, dass ihr da seid! Hoppla! Todschickes Outfit, Val! Wo hast du das her? Crawford, hast du ein breites Kreuz bekommen. Steht dir aber gut. Hat er Krafttraining gemacht, Val? Hast du Krafttraining gemacht, Crawford? Ihr seht toll aus, alle beide! Ich hole uns ein paar Drinks. Wodka-Tonic für dich, Val, setzt euch, setzt euch, ich will alle eure Abenteuer hören, alles, Menschenskind, hab ich euch Sachen zu erzählen … Du willst vermutlich einen Jack Daniels, Crawford?

– Äh, eine Dose Bier wäre mir recht.

– Oh, Bier. Oh. Sorry. Upps. Wir haben überhaupt kein Bier im Haus. Oh Gott. Crawford und sein Bier!

Erst machte sie so einen Wirbel, und dann kanzelte sie mich ab, als sei es eine Todsünde, um ein Bier zu bitten. Ich gab mich mit einem Jack Daniels zufrieden, den Fiona extra für mich besorgt hatte.

– Oh, Val, ich muss dir von diesem erstaunlichen Mann erzählen, den ich kennengelernt habe …, setzte Fiona an, ehe sie unsere Überraschung und unser Unbehagen bemerkte.

Wir mussten nicht erst fragen: Wo ist Keith? da unsere Blicke wohl für uns gesprochen hatten.

– Ach je, ich weiß gar nicht, wie ich es euch beibringen soll. Von Keithy-Maus gibt es sehr schlechte Nachrichten, fürchte ich. Sie durchquerte das geräumige Zimmer und hob die Abdeckung von einem Glastank, der vor der Wand stand. Sie knipste seitlich am Tank ein Licht an und sagte: –Aufwachen, Schätzchen, Valerie und Crawford sind da!

Zuerst glaubte ich, es sei ein Aquarium, Keith hätte sich einfach abgeseilt, und Fiona hätte aus schierer Verzweiflung ihre emotionale Energie auf Haustiere in Gestalt irgendwelcher tropischen Fische übertragen. Im Nachhinein betrachtet war der Gedanke schon damals abwegig.

Dann bemerkte ich, dass der Tank einen Kopf enthielt. Einen menschlichen Kopf, entkörpert, enthauptet. Zudem schien der Kopf lebendig zu sein, als ich näher heranging. Die Augen im Kopf bewegten sich. Das Haar breitete sich medusenhaft um den Kopf herum aus, trieb schwerelos in der wässrigen, gelben Lösung, die ihn umgab. Diverse Schläuche, Röhren und Kabel führten in den Kopf, hauptsächlich am Hals, aber auch an anderen Stellen. Unter dem Glastank war eine Konsole mit diversen Reglern, Schaltern und Lämpchen.

– Keith …, stammelte ich.

Der Kopf zwinkerte mir zu.

– Ihr dürft nicht erwarten, dass er allzu gesprächig ist, sagte Fiona.



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