Stolz und Verlangen by Sylvia Day

Stolz und Verlangen by Sylvia Day

Autor:Sylvia Day [Day, Sylvia]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-02-09T23:00:00+00:00


10. Kapitel

Eliza hatte sich nie etwas aus Salzbädern gemacht, denen man wiederbelebende Eigenschaften nachsagte. Doch bevor sie gestern Abend Jaspers Haus verließ, hatte er darauf bestanden, dass sie vorher noch ein Bad nahm, und ihr geraten, am nächsten Morgen dasselbe zu tun. Sie hatte seinen Rat befolgt und fühlte sich nun tatsächlich deutlich besser, obwohl sie an unaussprechlichen Stellen immer noch wund war.

Außerdem hatte sie, wie immer nach anstrengenden Tätigkeiten, einen Riesenhunger. Sie aß beim Frühstück weit mehr als sonst und blieb noch eine Weile am Tisch sitzen, nachdem Melville gegangen war. Im Licht der Morgensonne, die schräg durch das Fenster hinter ihr hereinfiel, las Eliza die Tageszeitung und beschloss, nicht an die vielen Dinge zu denken, mit denen sie sich eigentlich befassen sollte. Also beschäftigte sie sich damit, in Gedanken den Walzer in einzelne Schrittfolgen zu zergliedern und die Lehrmethode, nach der sie den Walzer gelernt hatte, da und dort zu verbessern.

Später am Tag würde Jasper zu seiner ersten Tanzstunde kommen. Sie wollte unbedingt, dass er möglichst schnell ein guter Tänzer wurde, damit sie in der Öffentlichkeit mit ihm tanzen konnte. Bei der Vorstellung, wie sie vor aller Augen in seinen Armen lag, durchfuhr sie ein erregender Schauer. Es würde eine pikante Herausforderung sein, nach außen hin züchtig wirken zu müssen, obwohl sie körperlich erregt wäre.

Eliza blätterte die Zeitung um und klopfte mit dem Fuß im Takt zu einer Melodie in ihrem Kopf. Nachdem sie gestern Abend um zehn Uhr nach Hause gekommen war, hatte sie nichts mehr unternommen. Sie war vollauf damit zufrieden gewesen, in den Zeitschriften über die verschiedenen Veranstaltungen des vergangenen Abends zu lesen, zumal sie zu der Überzeugung gelangt war, dass die gedruckten Geschichten oft unterhaltsamer waren als die Realität.

»Eliza.«

Lächelnd blickte sie auf, als ihr Onkel ins Zimmer zurückkehrte. »Ja, Mylord?«

Stirnrunzelnd ging er um den langen Esstisch herum. Heute war einer der wenigen Tage, an denen jedes Teil seiner Kleidung korrekt saß und von dem hart errungenen Sieg kündete, den der Kammerdiener über Seine Lordschaft errungen hatte.

»Der Earl of Westfield ist da«, sagte er und blieb neben Eliza stehen.

»Ach?«

»Er hat angefragt, ob er um dich werben darf.«

Eliza blinzelte. »Wie bitte?«

»Er möchte dich heiraten. Und mit dir sprechen. Er erwartet dich im Salon.«

Bedächtig faltete sie die Zeitung zusammen, während ihre Gedanken sich überschlugen. Abwesend ließ sie den Blick zu der zarten Spitzentischdecke wandern, dann weiter zu dem Messingkerzenleuchter, der in der Mitte des Tisches stand. Der antike Leuchter war von rosafarbenen Rosen umkränzt, genauso wie sie von unerwarteten Heiratsanträgen.

Melville räusperte sich. »Ich wusste gar nicht, dass Westfield und du euch näher kennt.«

Eliza stand auf. »Ich kenne ihn kaum.«

»Er wäre eine ausgezeichnete Partie. Eine Heirat mit ihm hätte weitaus mehr Vorteile als eine Heirat mit Montague.«

»Absolut.« Sie hakte sich bei ihrem Onkel unter und ließ sich von ihm zum Salon geleiten. Westfield war attraktiv, wohlhabend und allseits respektiert. Zudem war er ein Freund von Jasper, was seinen Antrag noch seltsamer erscheinen ließ.

»Was hältst du davon?«, fragte Seine Lordschaft, als sie das Esszimmer verließen.

»Ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich mehr dazu sagen können, wenn ich mit ihm gesprochen habe.



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