Sternenwinternacht by Swan Karen

Sternenwinternacht by Swan Karen

Autor:Swan, Karen [Swan, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783442486700
Herausgeber: Goldmann Wilhelm Verlag
veröffentlicht: 2017-10-16T00:00:00+00:00


20. Kapitel

Sonntag, 30. Juli 2017

»Das ist kein Grund, sich zu schämen, ehrlich«, erklärte Ronnie im Brustton der Überzeugung. Sie strich zerdrückte Avocado auf ihr Toastbrot und beträufelte es mit etwas Chili-Öl.

Meg verfolgte das Schauspiel fasziniert. Was die Leute hier zum Frühstück aßen! Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was war aus Eiern mit Speck geworden? Aus Cornflakes? Pancakes mit Sirup? »Ron, ich bin entschlüpft wie ein Lachs über eine Stromschnelle!« Meg stützte stöhnend den Kopf in die Hand. Sie konnte nicht fassen, was sie getan hatte. Sie hatte kaum geschlafen, hatte sich rastlos hin und her gewälzt und immer wieder an die Ereignisse des letzten Abends denken müssen. Was war in sie gefahren? Er hatte ihr an den Po gefasst, na und? Sie war kein Kind mehr. Und dann auch noch: Wir haben vergessen, den Kanarienvogel zu füttern. Idiotischer ging’s nicht!

Ronnie machte eine mitfühlende Miene. »Du musst das Ganze als Kompliment auffassen. Er steht auf dich! Daran wirst du dich wieder gewöhnen müssen. Die Männer stehen nun mal auf dich. Ob und wie du darauf eingehst, ist deine Sache.«

Aber Meg stöhnte nur noch lauter. Sie hatte sich bis auf die Knochen blamiert. In diesem Moment piepte ihr Handy. Sie hatte gar keine Lust, sich die SMS anzusehen. Wahrscheinlich kam sie von Lucy, die wissen wollte, ob Ronnie sie schon zum Weinen gebracht hatte. Oder es ging um irgendeinen Schlussverkauf im Laden … Desinteressiert holte sie ihr Smartphone hervor.

»Also was ist mit heute?«, wollte Ronnie wissen. »Gehen wir nun zu ihm aufs Boot oder nicht?«

Meg starrte auf die E-Mail. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, das Blut rauschte ihr in den Ohren. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Ronnies Frage zu ihr durchsickerte. Überrascht blickte sie auf. »Jacks Boot, meinst du?«

»Er hat mir eine SMS geschickt und seine Einladung wiederholt«, meinte Ronnie und zuckte mit wenig überzeugender Gleichgültigkeit die Achseln. »Aber wir müssen nicht hingehen, es macht mir nichts aus, wenn du nicht willst, ich könnte es verstehen. Ich erwähne es nur, weil ich ihm Bescheid geben muss.« Sie musterte Megs Gesicht, das irgendwie erstarrt wirkte. »Ach, weißt du was? Ich sag ihm ab! Ich schreib einfach, dass wir schon was vorhaben.«

Meg merkte selbst, dass Ronnie die Tapfere nur mimte. »Aber du magst ihn.«

Ronnies Blick huschte kurz zu ihrer Schwester und wieder weg. »Ich kann ihn ja jederzeit sehen. Im Krankenhaus. Ich könnte ja mal mit ihm einen Kaffee trinken gehen.«

»Einen Kaffee? Anstatt sich auf seinem Segelboot zu vergnügen? Das wäre ein ziemlich schlechter Tausch.«

Ronnie beugte sich mit ernster Miene vor. »Aber das würde heißen, dass du mitkommen müsstest!«

»Ich weiß. Das ist schon okay.«

»Das ist okay?!«, fragte Ronnie überrascht.

»Ja, klar. Ich habe gestern Abend überreagiert. Du hast recht, ich muss mich erst wieder …«

»An Männer gewöhnen?«

»Ja, genau«, murmelte Meg und tauchte in ihr Smartphone ab.

Von: Jonas Solberg

Betreff: Eine Nachricht von der anderen Seite

Sei gegrüßt, Veilchen-Ellie!

Wie du vielleicht weißt, bin ich inzwischen gelandet, wenn auch nicht ganz so sanft wie geplant. Aber ohne Bumms geht’s wohl nicht … Wenigstens ist alles gut gegangen.



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