Stephanies Geheimnis--Ein Hauch von Ewigkeit by Barbara Taylor Bradford

Autor:Barbara Taylor Bradford [Taylor Bradford, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7517-0327-7
Herausgeber: beHEARTBEAT
veröffentlicht: 2020-02-15T00:00:00+00:00

16

»Mir geht es hervorragend, Stevie, sehr viel besser, danke für deine Nachfrage«, sagte Bruce Jardine, der ihr lächelnd entgegenblickte.

Stevie, die sein Lächeln erwiderte, fragte nun voller Wärme und Zuneigung: »War es wieder die Gicht? Hat sie dich in letzter Zeit wieder geplagt, Bruce?«

Er nickte. »Zum Glück hat mir mein Arzt vor einigen Wochen neue Medikamente verschrieben, und, Wunder über Wunder, sie scheinen zu wirken.«

Sie wollte ihn schon nach dem Medikament fragen, als an der Bibliothekstür ein Pochen ertönte und der Butler mit einem Tablett eintrat, auf dem zwei Sherrygläser standen, von denen er eines Stevie anbot.

»Danke, Alan«, sagte Stevie, und als Bruce sein Glas genommen hatte, hob sie ihres und sagte: »Frohe Weihnachten. Auf deine Gesundheit.«

»Und auf deine, Stevie. Ich wünsche dir frohe Weihnachten.«

»Danke.« An ihrem Glas nippend, warf Stevie Bruce verstohlen einen Blick zu. Sein gutes Aussehen war für sie eine angenehme Überraschung gewesen, als sie vor wenigen Minuten das Haus am Wilton Crescent betreten hatte. Nach ihrer Unterredung mit Gilbert Drexel am Tag zuvor hatte sie erwartet, von einem gespenstisch wirkenden, schon ziemlich hinfälligen Greis empfangen zu werden. Stattdessen wirkte Bruce ausgesprochen fit und gesund, und von Hinfälligkeit konnte keine Rede sein. Auch sah man ihm seine zweiundachtzig Jahre nicht an, was ihr ungewöhnlich vorkam, da sie immer der Meinung gewesen war, er hätte sich nicht gut gehalten. Aber das mochte ein Irrtum gewesen sein.

Groß, schlank, mit strengen, fast asketischen Zügen und silbernem Haar, war Bruce jeder Zoll englischer Gentleman und Mitglied des Establishments.

Sein dunkelblauer Nadelstreifenanzug, der von einem weißen Hemd und einer dunkelblauen, weiß getupften Seidenkrawatte ergänzt wurde, erhöhte noch die Eleganz seiner Erscheinung. Während sie ihn dieser eingehenden Musterung unterzog, fiel ihr auf, dass ihn ein völlig neues Lebensgefühl erfüllte, ganz im Gegensatz zu ihrem letzten Zusammentreffen vor ein paar Wochen, als er durchscheinend und spröde wie Glas gewirkt hatte.

Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte Bruce. »Ich habe jetzt einen neuen Arzt, und der hat mit den Medikamenten, die er mir für meine verschiedenen Wehwehchen verschrieb, wahre Wunder bewirkt. Er hat mich auch zu einer Ernährungsberaterin geschickt, einer Amerikanerin, die für mich eine besondere Diät zusammenstellte, mit allen möglichen Vitaminen und Ballaststoffen.« Er lachte. »Ich nehme jetzt so viele Pillen, dass es kein Wunder wäre, wenn ich beim Gehen klappern würde.« Wieder ließ er ein tiefes, kehliges Lachen hören, ehe er sagte: »Aber ihre Methoden haben hervorragende Ergebnisse, findest du nicht auch?«

»Das kann man wohl sagen. Es freut mich, dich bei so gutem Befinden und Aussehen anzutreffen. Du wirkst so fit wie nie, Bruce.«

Plötzlich schrillte das Telefon, und Bruce stand auf, entschuldigte sich und ging an den Schreibtisch, um abzuheben. »Ja, Alan?« Nun trat eine Pause ein, während er zuhörte, und dann sagte er: »Schon gut, stelle sie durch.«

Während er dastand und leise mit jemandem am anderen Ende sprach, blieb Stevies Blick noch kurz an ihm hängen, ehe sie sich umdrehte und ins Feuer starrte und an all die Jahre dachte, die sie einander kannten. Einunddreißig Jahre, um genau zu sein, seit ihrem sechzehnten Lebensjahr. Sie war mit ihm und Alfreda herangewachsen und gereift.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.