SPQR - Pax Romana by Sascha Rauschenberger

SPQR - Pax Romana by Sascha Rauschenberger

Autor:Sascha Rauschenberger [Rauschenberger, Sascha]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction - Military, Science Fiction - Series, Space Opera, German
Herausgeber: Books on Demand
veröffentlicht: 2020-07-09T22:00:00+00:00


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Befreiungszone, Sidon-System, Sidon, Nördlicher Kontinent, 11.08.2485 11:00h LPT

Inmitten des breiten und länglichen Talkessels, der auf Karten als Gardner’s Lawn verzeichnet war, war auf einer kleinen Erhebung ein Militärzelt aufgebaut worden, dessen Smartstoff auf weiß eingestellt worden war. Eine an sich ideale Tarnung in schneereicher Landschaft, nur stand es auf einer grünen Wiese, die sich entlang des Tals bis zum Horizont erstreckte. Im Winter würde hier der Schnee auch hoch liegen, aber mitten im Sommer war das eher unwahrscheinlich. Und auch eine fehlerhafte Funktion schied aus, da diese Technik absolut sicher war. Große Hitze konnte Smartstoffe in ihren Funktionen stören, aber das Zelt war fast neuwertig.

Was die römischen Aufklärer auch gestört hatte, war der Umstand, dass man auch noch ein gut zu empfangendes Peilsignal installiert hatte und den Ort zwar gesichert aber nicht befestigt hatte. Es patrouillierten vier Soldaten in Kampfrüstungen in einem recht engen Sicherungskreis paarweise um die kleine Anhöhe samt Zelt und abgestelltem Lastwagen mit Anhänger, der wohl die Ausrüstung gebracht hatte.

Sonst war nur ein einzelner islamischer Offizier in Paradeuniform zu sehen, der hin und wieder aus dem Zelt herauskam und sich umschaute.

Sofort nach dem Empfang des starken Peilsignals war ein in Reichweite befindlicher Beobachtungssatellit angewählt worden. Die Bilder hatten eine Drohnenaufklärung in großer Höhe zur Folge gehabt. Dann waren Aufklärungsdroiden losgeschickt worden, die dann durch zwei römische Regulus-Scoutgravpanzer ergänzt wurden, die sich dieses islamische Zelt aus der Nähe angesehen hatten. Microaufklärer waren entsandt worden und fanden keine Flimmerschirme oder gegnerische Microjäger, die sie abgefangen hätten.

Es war wie es schien: Ein gut sichtbares Zelt mit einem hohen islamischen Offizier, einer Nahsicherung und sonst nichts außer Peilsignal und der grasgrünen Flagge des Sultanats, die an einem improvisierten Fahnenmast hing, der wohl auch die Antenne war.

Das war ungewöhnlich. So ungewöhnlich, dass man die Koordinaten der Artillerie übermittelt, aber auf den sofortigen und sonst üblichen Feuerbefehl verzichtet hatte.

Die Kommandokette bis hoch zum Systemkommandeur war informiert worden. Zusätzliche Scans waren gemacht worden. Es gab dort keine Sprengfallen, egal ob chemisch oder nuklear, Gifte oder biologische Kampfstoffe. Und bei allem Misstrauen musste man zugeben, dass da wirklich nur das Zelt, ein Lastwagen, vier Kampfrüstungen und ein Offizier waren.

Der Umstand, dass dort auch die Flagge des Sultanats wehte wurde in Verbindung mit dem schneeweißen Zelt als Verhandlungsangebot gewertet. Auch das war neu auf Sidon. Die Islamisten kämpften bisher erbittert bis fanatisch um jeden Meter. In ihren Stellungen und Basen auch bis zum letzten Mann.

Dem für den Abschnitt zuständigen Manipelkommandeur wurde befohlen Verbindung aufzunehmen. Und das hatte nun Tribun John Valerius Woodward hierhergeführt, der missmutig durch die Frontscheibe seines Hoverjeeps auf das vier Kilometer entfernte und gut sichtbare Zelt starrte.

Sein Fahrer vermied jeden unnützen Satz. Er wusste nur zu gut, wann es besser war keine Kommentare abzugeben und Senioroffiziere komplett in Ruhe zu lassen. Allein die Tatsache, dass Dienstuniform befohlen worden war, hatte seinen kommandierenden Offizier schon auf die Palme gebracht. Dienstuniform hieß Gladius als Seitenwaffe und nicht wie bei einer Felduniform eine Blasterpistole zu haben.

Natürlich hatte der Fahrer ein schweres Blastergewehr dabei, doch war das ein besserer Witz gegen die vier Rüstungen, die sie mit Sicherheit schon erfasst hatten.



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