Silbernes Mondlicht, das dich streichelt by Linda Lael Miller

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller [Miller, Linda Lael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-08T09:59:23+00:00


Eine halbe Stunde, nachdem Aidan gegangen war, tauchte Valerian auf Maeves Party auf. Er wirkte geistesabwesend und gleichzeitig so unruhig, als ob er fieberte. Als er Maeve sah, ergriff er ihre Hand und zog sie auf die gleiche Terrasse, wo sie eben noch mit ihrem Bruder gestanden hatte.

»Hast du deinen idiotischen Bruder gesehen?« fragte Valerian schroff.

Maeve reagierte leicht gereizt, aber nicht weil Valerian Aidan einen Idioten genannt hatte — darin stimmte sie jetzt mit ihm überein. »Was glaubst du, wer du bist, mich auf diese Weise von meinen Gästen fortzuziehen und einen solch vertrauten Ton mir gegenüber anzuschlagen?«

Valerian schwieg, und dann beschämte er sie mit einem vielsagenden Lächeln.

Maeve wandte den Blick ab, weil sie sich an Dinge erinnerte, die sie lieber vergessen würde. Valerian hatte sie während ihrer langen Verbindung sehr viel mehr gelehrt, als durch die Zeiten zu reisen und Gedanken zu lesen. »Das ist vorbei«, sagte sie kühl.

»Vielleicht«, stimmte Valerian zu. Dann wurde er wieder ungeduldig. »Sag mir — hast du Aidan gesehen?«

»Ja.« Maeve lehnte sich an die Balustrade und beobachtete ihren Freund und Lehrmeister im kalten Licht der Sterne. »Er war vorhin hier, um mir Adieu zu sagen.«

»Was?«

Sie nickte. »Er würde lieber sterben, als zu sein, was wir sind. Valerian — er würde sogar die ewige Verdammnis und die Feuer der Hölle einem Leben als Vampir vorziehen! Er verachtet sich, und er verachtet uns.«

Valerian seufzte schwer und strich sich mit einer Hand über sein schweres dunkles Haar. »Ich hätte ihn nie alleinlassen dürfen!« klagte er. »Aber er regt mich maßlos auf, und es macht ihm überhaupt nichts aus, daß er mir das Herz bricht ...«

»Du hast doch gar kein Herz!« fuhr Maeve ihn wütend an. Wie üblich dachte Valerian nur an sich selbst. »Und warum hast du Aidan alleingelassen?«

»Weil er dieser Frau nachtrauerte und ich jagen mußte, um meine Kraft zurückzugewinnen«, erwiderte Valerian. »Ich habe einige Nächte damit verbracht, mich zu vergnügen, das gebe ich zu, und als ich nach Connecticut zurückkehrte, war Aidan fort.«

Verzweiflung erfaßte Maeve. »Er kommt nicht zurück, Valerian«, sagte sie leise. »Je eher wir uns damit abfinden, desto besser wird es für uns sein.«

»Du begreifst nicht, Maeve!« schrie Valerian. »Irgendwie hat er gelernt, seinen Aufenthaltsort vor uns zu verschleiern, aber ohne mich besitzt er keinen Schutz vor Lisette!«

»Ein schöner Schutz!« versetzte Maeve höhnisch. »Sie haßt dich fast ebenso sehr wie Aidan. Laß meinen Bruder in Ruhe, Valerian — er muß selbst mit dieser Sache fertig werden.«

»Verdammt, Maeve, ist dir nicht bewußt, was sie ihm antun kann?«

Maeve schloß die Augen. »Ich muß glauben, daß er ihr entkommen wird«, sagte sie. »Denn sonst könnte ich nicht weiterleben.« Damit wandte sie sich ab und wäre ins Haus zu ihren Gästen zurückgekehrt, wenn Valerian sie nicht gewaltsam zurückgehalten hätte. Er packte sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum.

»Vielleicht bist du bereit, Lisette ihre boshaften Spielchen mit Aidan treiben zu lassen, bis sie beschließt, ihn umzubringen, aber ich bin es nicht, Maeve! Und ich bin so mächtig wie du — vergiß das nicht!«

Sie zitterte. »Was



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