Silberband 042 - Das Zeitkommando by Perry Rhodan

Silberband 042 - Das Zeitkommando by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-26T00:00:00+00:00


18.

Perry Rhodan wartete ungeduldig, bis die Techniker die Kamera innerhalb der Druckkammer justiert und den Translator in die dafür vorgesehene Vertiefung eingebaut hatten. Als sie den Urth in die Druckkabine getragen hatten, war er nicht bei Besinnung gewesen. Rhodan hatte den Ärzten nicht erlaubt, den Eingeborenen von Satyat zu untersuchen, weil er befürchtet hatte, daß jeder längere Aufenthalt unter für Menschen normalen Schwerkraftbedingungen für den Satyataner tödlich sein konnte.

Die Techniker schalteten den Bildschirm ein. Die Direktübertragung aus der Kabine funktionierte einwandfrei.

Rhodans Unruhe wuchs, als er den Urth bewegungslos am Boden liegen sah.

»Er scheint noch bewußtlos zu sein«, bemerkte Geoffry Waringer unsicher.

»Er ist tot!« behauptete Sergej Chuzijew. »Es war Wahnsinn, ihn hierher zu bringen.«

»Er lebt noch«, widersprach John Marshall, der ebenfalls vor dem Bildschirm stand. »Ich kann seine schwachen Mentalimpulse spüren.«

Rhodan atmete erleichtert auf.

»Ich bin sicher, daß die Eingeborenen uns weiterhelfen können«, sagte er. »Sie kennen sich auf ihrem Planeten aus. Ich nehme an, daß sie ein sehr hohes Alter erreichen. Sie müssen also auch über die Erlebnisse vergangener Generationen gut informiert sein.«

»Verbreiten Sie keinen Zweckoptimismus«, sagte Chuzijew. »Mich interessieren nur Tatsachen.«

Rhodan beachtete den Wissenschaftler nicht.

»Er bewegt sich!« rief einer der Ärzte, die vor dem Bildschirm standen.

Der Urth hatte seinen Kopf unter dem Panzer vorgeschoben und blickte sich in der Kabine um. Die Einrichtung der Kabine war spärlich, so daß die Aufmerksamkeit des Eingeborenen sofort von dem Bildschirm in Anspruch genommen wurde, auf dem er die Menschen außerhalb seiner Kabine sehen konnte. Rhodan fragte sich, wie das flunderähnliche Wesen auf bewegliche Bilder reagieren würde.

Die Greifarme des Urths wurden sichtbar. Sie streckten sich in Richtung des Bildschirms aus.

»Er hat den Bildschirm entdeckt«, sagte Atlan leise.

»Hoffentlich beginnt er zu sprechen, damit der Translator Daten speichern kann«, sagte Rhodan. »Ich will versuchen, etwas nachzuhelfen.«

Er trat direkt vor die Kamera. Er bezweifelte, daß der Urth ihn ohne den schweren Anzug erkannte. Der Satyataner beobachtete ihn aufmerksam. Es war nicht festzustellen, ob er körperliche Schäden davongetragen hatte. Seinem Verhalten glaubte Rhodan jedoch zu entnehmen, daß er sich einigermaßen wohl fühlte. Rhodan war entschlossen, den Urth während des Rückflugs nach Satyat in einen Druckzylinder zu packen, um ihm die Unannehmlichkeiten der geringen Gravitation zu ersparen.

Plötzlich begann der Urth zu sprechen. Zunächst kamen nur unverständliche Geräusche aus dem Lautsprecher des Translators. Auch das positronisch gesteuerte Gerät brauchte einige Zeit, bis es den Aufbau einer fremden Sprache ›begriffen‹ hatte.

Rhodan begann sofort zu sprechen. Der Translator konnte seine Worte zwar noch nicht exakt übersetzen, aber er würde ultrahohe Schwingungen aussenden und den Satyataner damit zu weiteren Äußerungen veranlassen.

Der Urth hatte sich verblüffend schnell mit der für ihn ungewohnten Situation abgefunden. Nachdem er erkannt hatte, daß sein Leben nicht gefährdet war, überwog sein Interesse an der fremden Umgebung seine Furcht vor dem Unbekannten. Vielleicht war er sogar in der Lage, sich ein einigermaßen zutreffendes Bild von den Ereignissen zu machen. Rhodan wollte ihm dabei nach besten Kräften helfen.

Die Übertragung des Translators funktionierte immer besser; bereits die ersten verständlichen Worte zeigten, daß der Urth pausenlos Fragen stellte.

»Er ist neugierig«, sagte Waringer.

»Wir werden ihm nicht alles erklären können«, sagte Atlan.



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