Silberband 010 - Thora by Perry Rhodan

Silberband 010 - Thora by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub


17.

Conrad Deringhouse landete im Transmitter des Höhlenstützpunkts.

Die Verriegelung der Gittertür klirrte, als sich draußen jemand daran zu schaffen machte. Durch das Gitter hindurch sah Deringhouse einen Mann in der Uniform eines Captains und erkannte Marcel Rous, den Kommandanten des Stützpunkts.

»Willkommen«, sagte Rous einfach, als Deringhouse aus dem Transmitter trat.

Deringhouse reichte ihm die Hand. Nebenan erschienen auch Gucky und Ras Tschubai. Ein kurzes Lächeln flog über Rous' Gesicht, als er den kleinen Mausbiber in dem besonders für ihn angefertigten Schutzanzug erblickte.

Conrad Deringhouse hatte die Erregung der letzten Sekunden an Bord der CALIFORNIA von sich abgeschüttelt. Der erste Teil der Unternehmung war geglückt – nicht ganz reibungslos, aber dennoch planmäßig. Daß die CALIFORNIA sich inzwischen längst in Sicherheit gebracht hatte, daran bestand kein Zweifel.

»Sie kommen im richtigen Augenblick«, eröffnete Marcel Rous die Unterhaltung. »Es tut sich etwas im Druuf-Universum.«

Deringhouse sah ihn überrascht an. Rous berichtete in knappen Worten von der eigenartigen SOS-Sendung, die der Stützpunkt vor wenigen Stunden empfangen hatte.

»Als Ausgangsort der Sendung«, schloß Rous, »kommt nur ein Methanriese von der Art des Jupiter in Frage. Es scheint, als ob die Druuf dort terranische Gefangene festhielten. Wir haben dem Planeten einen Namen gegeben: Wir nennen ihn Roland.«

»Ein schöner Name«, murmelte Deringhouse, aber er war ganz offensichtlich nicht bei der Sache. Er dachte nach.

Bestand ein Zusammenhang zwischen dem SOS-Ruf und dem Hilferuf, den Ernst Ellert ausgesandt hatte?

Deringhouse durchmaß die Transmitterstation mit einem Blick. Etwa zwanzig dieser Geräte waren in einer Halle von zwanzig mal dreißig Metern Grundriß untergebracht. Diese Geräte allein hielten die Verbindung zwischen dem Stützpunkt auf Hades, in der Zeitebene der Druuf, und dem Einsteinuniversum aufrecht. Der einzige Nachteil, den die Transmitter aufwiesen, war die Tatsache, daß sie nur benutzt werden konnten, wenn ein empfangsbereites Gegengerät vorhanden war. Auf einen Knopfdruck hin stellten dann die Generatoren der beiden Transmitter gemeinsam die Energie zur Verfügung, die notwendig war, um den zu transportierenden Gegenstand in einer Art Hypersprung von einem Gerät zum anderen zu überführen.

»Wir wollen nicht hier stehenbleiben«, schlug Deringhouse vor. »Besonders unser Freund von Tramp braucht einen behaglichen Raum, in dem er nicht gestört wird. Im Lauf der nächsten Stunden wird nämlich ein hohes Maß an Konzentration von ihm verlangt.«

Captain Rous betrachtete lächelnd den Mausbiber, der sich neugierig umsah und so tat, als hätte er kein Wort gehört.

Rous führte sie den Gang entlang, der die beiden Reihen der Transmitter voneinander trennte. Die Luft in der Halle war kühl und frisch. Man spürte nichts davon, daß vor den Toren des Stützpunkts die Hölle einer Welt lauerte, die ihren Zentralgestirnen stets dieselbe Seite zukehrte und nur extreme Temperaturen, aber keine Mittelwerte kannte. Die junge terranische Technik hatte all ihre Fähigkeiten aufgewandt, um in aller Eile und Heimlichkeit einen Stützpunkt zu schaffen, der, mitten im Feindgebiet gelegen, fast schon mehr ein Brückenkopf war.

Angrenzend an die Transmitterhalle lagen die Verwaltungsräume, darunter auch das Büro, in dem Marcel Rous sich aufzuhalten pflegte, solange er Dienst hatte. Mitunter auch länger, deswegen enthielt das Büro ein Möbelstück, das von Natur aus nicht dorthin gehörte: ein Sofa. Das Sofa war gerade das, was der Mausbiber Gucky gesucht hatte.



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