Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn by Yasmine Galenorn

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn by Yasmine Galenorn

Autor:Yasmine Galenorn [Galenorn, Yasmine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Frei - Fantasy
Herausgeber: korrigiert - Scan
veröffentlicht: 0100-12-31T23:00:00+00:00


König Upala-Dahns sah mich stumm an, als erwarte er eine Antwort, doch als ich nichts sagte, fügte er hinzu: »Er möchte nicht nur Euch sehen, Camille, sondern auch Euren Gefährten Morio.«

Jetzt fuhr Morio zusammen. Er riss die Augen auf und warf mir einen höchst nervösen Blick zu. »Mich? Warum?« Seine Stimme klang zwar fest, aber ich spürte die Angst, die darin lag.

Ich unterdrückte ein Lächeln und flüsterte: »Jetzt weißt du, wie ich mich fühle.«

»Weil Ihr und Camille gemeinsam Todesmagie wirken könnt.«

Ein gewisses Funkeln in den Augen des Königs sagte mir, dass er die gewünschte Reaktion erzielt hatte. O ja, Upala-Dahns ließ die Leute gern nach seiner Pfeife tanzen. Er war sicher ein entsetzlich anspruchsvoller Chef, fordernd, aber fair. Ich fürchtete weitere katastrophale Enthüllungen und zuckte zusammen, als etwas auf meiner Schulter landete.

Ich riss den Arm hoch, um es wegzufegen, was immer es sein mochte, als eine Stimme dicht an meinem Ohr sagte: »Vorsicht!«

»Mistelzweig!« Ich streckte die Hand aus, und er stieg von meiner Schulter. Der Pixie war beinahe durchscheinend, und seine Flügel schimmerten im Tageslicht, doch als er auf meine Handfläche trat, fühlte er sich ebenso solide an wie ich.

»Mylady«, sagte er und verneigte sich tief. Mistelzweig war sehr viel höflicher, als man es von Pixies gewöhnt war. Die meisten waren entsetzliche Nervensägen.

»Mistelzweig«, sagte Feddrah-Dahns, »du wirst zusammen mit Rejah-Dahns unsere Freunde in den Diesteltann begleiten, wo das Schwarze Tier sie erwartet.«

»Können wir über die Portale dorthin reisen?«, fragte ich.

Mistelzweig schüttelte den Kopf. »Wir können zum Portal am Waldrand springen, aber noch nie konnte ein Portal in den Tiefen Tann vordringen, also werden wir vom Waldrand aus zu Fuß gehen müssen. Aber unser Ziel liegt nicht weit hinter der Grenze, und wir werden es noch heute vor Mitternacht erreichen.«

Ich schaute zum Himmel auf. Heute war Vollmond, und die Wilde Jagd würde mich mitreißen. Aber ein einziger Blick auf den König sagte mir, dass Widerspruch zwecklos war, also schluckte ich ihn herunter. »Trillian muss uns begleiten. Ich lasse ihn keinesfalls hier zurück.«

Upala-Dahns sah nicht glücklich aus, sagte aber nur: »Wie Ihr wünscht. Er wird Euch begleiten. Nachdem Ihr mit dem Schwarzen Tier gesprochen habt, könnt Ihr direkt von dort aus in die Erdwelt zurückkehren.«

Feddrah-Dahns trat vor und stupste mit dem Maul an meine Schulter. »Ich wünschte, ich könnte Euch auch begleiten, aber Vater hat es mir verboten.«

Ich blickte in diese leuchtenden Augen und fühlte mich wieder einmal den Tränen nahe. So ging es mir immer, wenn das Einhorn in der Nähe war, und ich hatte keine Ahnung, warum. »Feddrah-Dahns, Ihr seid ein guter Freund, und ich danke Euch allen für Euer Vertrauen und Eure Führung. Wir werden uns bemühen, Euch nicht zu enttäuschen.« Ich lehnte den Kopf an seine weiche Nase.

Gleich darauf hallte Trillians Stimme durch den Thronsaal. »Camille? Ist alles in Ordnung?«

Ich sah mich über die Schulter nach ihm um. Mistelzweig hatte Trillian hereingeführt. »Fürs Erste«, sagte ich und weihte ihn dann rasch ein.

Trillian starrte den König an. »Ist das Euer Ernst? Sie soll dem Schwarzen Tier gegenübertreten?«

»Nicht allein«, entgegnete Upala-Dahns.



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