Schwelende Feuer by Sandra Brown

Schwelende Feuer by Sandra Brown

Autor:Sandra Brown [Brown, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783641101855
Google: nC51BAAAQBAJ
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2014-09-14T22:00:00+00:00


29. Kapitel

Einerseits blieb er viel zu lange in ihr.

Andererseits war es viel zu schnell vorbei.

Cash stemmte sich hoch und schaute ihr ins Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihre Züge waren sanft und reglos. Er widerstand dem Impuls, sie zu küssen, löste sich aus der Umarmung ihrer Arme und Beine und rollte sich dann zur Bettkante. In einer automatischen Bewegung langte er nach seinen Zigaretten und dem Feuerzeug auf dem Nachttischchen.

Als er sich eine Zigarette anzündete, setzte sich Schyler auf, schwang die Beine zur anderen Seite des Bettes und kehrte ihm den Rücken zu. Sie schob ihren Rock hinunter und suchte zwischen den zerwühlten Laken nach ihrem Höschen. Als sie es fand, beugte sie sich vor und schlüpfte hinein und stand dabei auf. Sie verschloss ihren BH und knöpfte die Bluse zu, steckte sie aber nicht in den Rock.

Dann drehte sie sich zu Cash um und sah ihn an, als wollte sie etwas sagen. Sie schluckte. Ihre Lippen öffneten sich, schlossen sich aber wieder wortlos. Mit der Zigarette im Mund verschränkte Cash die Arme hinter dem Kopf, in einer Pose, die unverschämt und gleichgültig wirkte, besonders da seine Jeans noch immer halb heruntergelassen war.

Er hätte einen Monatslohn gewettet, was Schyler als Nächstes tun würde, und er lag richtig mit seiner Annahme. Sie kehrte ihm wieder den Rücken zu und verließ das Haus. Er lauschte ihren Schritten, als sie durch die Vordertür ging und über die Veranda. Kurz darauf hörte er den startenden Motor.

Lange blieb er regungslos liegen, bis die Zigarette zwischen seinen Lippen bis zum Filter abgebrannt war. Er spuckte sie aus, streifte die Jeans ganz ab, knüllte sie zusammen und warf sie wütend mit voller Wucht gegen die Wand; sie landete auf dem Fußboden.

Nackt rollte er sich auf die Seite und starrte gedankenverloren durch das Fliegengitter nach draußen. Es regnete noch heftiger als zuvor. Er konnte durch den silbernen Vorhang kaum noch das gegenüberliegende Ufer des Bayou erkennen. Die Äste der Bäume bogen sich unter der Regenflut.

Sein Blick wanderte zu dem Kissen neben ihm. Er legte seine Hand in die Senke, die ihr Kopf dort hinterlassen hatte. Das Kissen war noch immer warm.

»Schyler.«

Schyler. Cash konnte sich noch gut an jenen Tag erinnern, als er diesen Namen zum ersten Mal hörte. Damals fand er, dass es ein seltsamer Name für ein kleines Mädchen war. Monique war auch dieser Meinung gewesen. Sie hatten darüber geredet, nachdem Cotton wieder weg war.

Es war ein kalter Novembertag gewesen. Der Bayou war in Nebel gehüllt. Cash hatte kleine weiße Wölkchen in die kalte Luft gehaucht und so getan, als würde er Zigaretten rauchen wie die größeren Jungs in der Billardhalle.

Cotton hatte ihn dabei ertappt. »Warum bist du nicht in der Schule, Cash?« hatte er gefragt, als er aus seinem langen, chromglänzenden Auto gestiegen war.

»Maman hat mich heute nicht hingeschickt. Sind da Donuts drin?« Er deutete auf die weiße Bäckertüte, die Cotton bei sich hatte. Cotton kam selten mit leeren Händen. Gewöhnlich brachte er immer etwas mit: Blumen, ein kleines Schmuckstück oder Parfüm für Monique; Comics, Bonbons oder ein kleines Spielzeug für Cash.



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