Schwarzer Opal by Victoria Holt

Autor:Victoria Holt [Holt, Victoria]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955305000
Herausgeber: Edel:eBooks
veröffentlicht: 2014-08-14T22:00:00+00:00

Ich war aus der Niedergeschlagenheit ausgebrochen, in der ich so lange gelebt hatte, und Gertie steckte mich mit ihrer Begeisterung an. Es würde noch eine Weile dauern, bis wir aufbrechen konnten. Elsie meinte, wir sollten bis zum neuen Jahr warten. Dann kämen wir nach England, wenn dort Frühling wäre.

Es folgte ein lebhafter Briefwechsel mit Tante Beatrice, die mit ihrem Mann, Onkel Harold, in einer Wohnsiedlung in Kensington lebte. »Als sie heirateten«, erklärte Gertie, »dachten sie, sie würden eine große Familie gründen. Sie hofften es immer noch, als wir auswanderten. Unser Weggang hat sie sehr bekümmert James und ich sind früher oft bei ihnen gewesen. Sie freuten sich immer darauf, Kinder im Haus zu haben.«

»Meinst du denn, daß es ihnen recht ist, wenn ich mitkomme?«

»Natürlich! Und wenn’s dir nicht gefällt, kannst du immer noch woanders hingehen. Du brauchst dir ja keine Sorgen zu machen wegen Geld und so was. Aber keine Bange, du wirst dich wohl fühlen bei Tante Bee.«

»Hoffentlich mag sie mich.«

»Bestimmt Aber nur, wenn du deine Trauer ablegst Keiner wird dich mögen, wenn du wie ein Trauerkloß herumläufst. Du darfst nicht vergessen, es gibt noch andere Menschen auf der Welt!«

Kein Zweifel, der Umgang mit Gertie tat mir wirklich gut. Die Formans waren ein wenig traurig, weil Gertie fortgehen würde. Ich konnte mir vorstellen, daß sie so stark in England verwurzelt war, daß sie vielleicht nicht wiederkommen wollte. Überdies gedachte James, sehr bald zu den Opalfeldern aufzubrechen, denn der Besitz war unterdessen wiederhergestellt, so daß James guten Gewissens gehen konnte.

Ich sah ihn häufig. Er war nicht sehr erbaut über meine Reise. »Du kommst doch zurück, nicht?« fragte er.

»Ich habe nicht vor zu bleiben.«

»Aber du könntest es dir anders überlegen, wenn du erst mal dort bist.«

»Das ist unwahrscheinlich.«

»Bist du ganz sicher, daß du das nicht alles vergessen und lieber mit mir kommen willst?«

»Ich glaube nicht, daß das richtig wäre, James, weder für dich noch für mich.«

»Mein Angebot gilt noch.«

»Danke.«

»Wenn du nicht zurückkommst, hole ich dich, sobald ich dir ein Vermögen zu Füßen legen kann.«

»Ich will kein Vermögen.«

»Ich weiß. Aber schön wäre es trotzdem. Vergiß mich nicht, nein?«

»Nein. Bestimmt nicht. Und danke für dein Verständnis.«

Gertie und ich steckten ständig zusammen. Wir gingen einkaufen, wir schmiedeten Pläne, und schließlich buchten wir unsere Passagen auf der OCean STar.

Elsie wollte wissen, wie mir zumute sei bei der Vorstellung, wieder eine Reise übers Meer zu unternehmen. Sie hatte gedacht, das Erlebnis des Schiffbruchs hätte eine solche Wirkung auf mich gehabt, daß ich nie wieder an Bord eines Schiffes gehen könnte.

Ich hatte keine Bedenken. Zu Gertie sagte ich, daß ich mich auf dem Meer Toby näher fühlen würde, worauf sie – zu Recht- erwiderte: »So ein rührseliger Blödsinn! Sag das ja zu niemandem! Sonst denken die Leute, du bist nicht ganz bei Trost. Ich fahre mit dir übers Meer, und ich will Toby nicht die ganze Zeit dabei haben.«

Es war brutal, aber ich sah ein, daß es zu meinem Besten war. Sanft fuhr sie fort: »Ich habe einen Plan von der OCean STar. Meine Güte, ist das ein schönes Schiff.

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