Schrei vor Glück · Zalando oder shoppen gehen war gestern by Seidel Hagen

Schrei vor Glück · Zalando oder shoppen gehen war gestern by Seidel Hagen

Autor:Seidel, Hagen [Seidel, Hagen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Sachbuch
ISBN: 9783280055168
Herausgeber: Füssli Orell Verlag
veröffentlicht: 2013-11-24T16:00:00+00:00


Shoppen in der Straßenbahn

Wer den Einkauf zu Hause am PC für schrecklich cool und modern hält, der ist inzwischen schon wieder von gestern. Längst ist M-Commerce der neue Trend, einkaufen unterwegs über das Smartphone oder den Tablet Computer. In der Straßenbahn, am Strand, bei Starbucks, in der Kaffeepause in der Betriebskantine – überall.

»Smartphone und Tablet nehmen schon jetzt explosionsartig zu«, weiß Esprit-Mann Michelberger. Er könne sich vorstellen, in seinem Unternehmen in fünf Jahren über die Tablets ähnlich viel Umsatz zu machen wie bisher über klassische PCs.

Allerdings muss der Händler für das Smartphone als Anbieter etwa von Textilien oder Schuhen wirklich relevant sein, sonst kommen nicht genügend Interessenten auf die mobile Seite. Und die Darstellung auf dem Display muss noch verbessert werden. Bisher ist die Conversion Rate – also der Anteil jener Besucher, die tatsächlich etwas kaufen – auf dem Smartphone auch noch deutlich niedriger als über andere Geräte.

Aber der Traffic, also das Nutzeraufkommen, steigt stärker als die Zahl der Geräte. Was wohl bedeuten dürfte, dass die Käufer erst nach und nach entdecken, was mit den kleinen Geräten alles geht. Das spricht dafür, dass der mobile Einkauf höhere Wachstumsraten vor sich haben dürfte als der Onlinehandel insgesamt. »Viele Händler haben das unterschätzt«, glaubt Michelberger. Bei Esprit kommt bereits ein Viertel der Besucher der Homepage über mobile Geräte. 2014 sollen die mobilen Kunden auch mindestens ein Viertel der Online-Umsätze bringen.

Auch beim Schuhhändler Deichmann shoppt die Kundschaft gern im Gehen: Eineinhalb Jahre nach dem Start des Angebotes entstehen schon rund zehn Prozent der Onlineorders über mobile Nutzer. Die Bestellungen über Tablet PCs sind hierin noch nicht einmal enthalten. Sie rechnet das Essener Unternehmen, anders als viele Wettbewerber, nicht dem M-Commerce, sondern dem ganz normalen Onlinegeschäft zu. Die Wachstumschancen seien riesig, weil die Lernkurven bei anbietenden Firmen und kaufenden Kunden nach oben schießen und weil schnelle Netze noch bessere Präsentationsmöglichkeiten böten. Zudem werde die Zahl der eingesetzten Geräte deutlich steigen und damit die der möglichen Mobil-Kunden.

Anfang 2013 heißt es in der Präsentation »M-Commerce« des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), dass jeder dritte Deutsche sein Smartphone in diesem Jahr 2013 auch zum mobilen Einkaufen nutze, bei den unter 30-Jährigen ist es sogar schon jeder zweite. Zwei Drittel der Smartphone-Besitzer in Deutschland verließen nach einer Studie von Google Mobile Insights ohne das Gerät ihre Wohnung schon nicht mehr. Diese Studie stammt von 2011, doch längst dürfte die Quote derjenigen, die ohne iPhone buchstäblich nirgends mehr hingehen, noch höher geworden sein.

An jedem Ort und zu jeder Tages-und Nachtzeit wird das Smartphone zur Information über Produkte und Preise genutzt und immer öfter dann auch gleich zum Bestellen. Der Händler hat damit ständig den unsichtbaren Draht zu seinem Stammkunden und kann ihn immer, wenn es in seiner Vertriebskonzepte passt, mit Werbung, Sonderrabatten oder sonstigen Kaufanreizstimulanzien bedenken.

Ladenbesitzer können die Smartphoneritis allerdings nutzen, indem sie in ihren Ausstellungen QR-Codes an den Produkten anbringen. Einmal gescannt, verraten sie dem Nutzer des Gerätes Details über den Artikel, vielleicht noch verbunden mit einem Rabattangebot. Das könnte einem auch auf iPhone flattern, wenn man nur am Laden vorbeigeht, damit man eben nicht vorbei, sondern hineingeht.



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