Schlechter Sex 2 by Mia Ming

Schlechter Sex 2 by Mia Ming

Autor:Mia Ming [Ming, Mia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783896028495
Herausgeber: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2008-10-09T22:00:00+00:00


Nun reichte es, ich musste hier etwas klarstellen und zwar schnell. Ich nahm den Kampf auf, drehte meinen ganzen Körper Richtung Hund und versuchte Amber mit böser Miene tief in die Augen zu schauen. Nur an den wunderbaren Sex zu denken, welchen ich gleich durchleben würde! Nur nicht meine Hundeangst an die Oberfläche gelangen lassen! Irgendwie kam es mir so vor, als ob sich ein leichtes Grinsen über Ambers Gesicht legte, ein zufriedenes siegessicheres Grinsen.

Mareike schwebte am Bett vorbei, stellte ein Glas Saft auf den Nachttisch, streichelte im Vorbeigehen erst mein Bein und danach Ambers Kopf: »Ich lass euch mal kurz allein, ich nehm schnell meine Kontaktlinsen raus.«

Da waren wir nun. Zwei Gladiatoren in der Arena. Nur einer würde hier als Sieger hervorgehen. Der andere untergehen und jegliche Ehre verlieren. Amber erhob sich, fletschte ihre riesigen Zähne, knurrte drohend, um dann ein grausiges Bellen in meine Richtung zu werfen. Langsam näherte sie sich dem Bett. Mein Blick wanderte kurz zu dem dicken Roman.

»Komisch«, vernahm ich aus dem Bad, »sonst ist sie bei neuen Leuten immer ganz ruhig.« Mit einem Satz war Amber plötzlich auf das Bett gesprungen. Fast zeitgleich stand ich mit rasendem Puls an der Stelle, an der sie abgesprungen war. Die Musik hörte ich nicht mehr, Mareikes Stimme aus dem Bad hörte sich weit und dumpf an. Ich musste hier raus, schnell und lebendig.

Innerhalb einer Minute war ich in meinen Klamotten, suchte mein Handy, trat an die Badezimmertür und keuchte: »Baby, es tut mir so leid, aber ich muss weg! Miriam ist gleich hier. Sie hat mich eben angerufen und will schnell zurück nach Berlin. Zoff mit ihrem Freund! Sorry, echt!« Während ich die Tür hinter mir zuzog und Mareike noch irgendetwas sagte, huschte mein Blick ein letztes Mal über den Sieger dieser Nacht. Brav und possierlich anzusehen lag Amber in der Mitte des Zimmers auf ihrem Deckchen, vor ihrem Sabberfleck. Ich schwöre, ihr Grinsen war deutlich zu sehen.

Es regnete. Ich zog meine Jacke zu und lief bis zum Ende der Straße. Dort setzte ich mich an den Rand des Bürgersteigs und wartete. Nach fast zwei Stunden rief Miriam an. Sie sei in 15 Minuten bei Mareike, ob ich das schaffen würde. Ich lief ihr entgegen, stieg ein und schloss sofort die Augen. Bevor ich in einen trotzig-frustrierten Schlaf fiel, hörte ich noch Miriams Stimme: »Und? Mareike soll ja eine richtige Granate im Bett sein?!«

Ich sah Mareike nie wieder, und obwohl sie meine Nummer hatte, rief sie nie an.



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