Schattentraum by J. R. Ward

Schattentraum by J. R. Ward

Autor:J. R. Ward [Ward, J. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783453310278
Goodreads: 15804499
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-02-10T23:00:00+00:00


21

Zwei Nächte später wachte Xhex mit einer merkwürdigen Gewissheit auf, die ihr keine Ruhe ließ. Es war ein bisschen so, als hätte sie untertags ihren Wecker geschluckt, und das Ding würde jetzt in ihrem Bauch losgehen.

Intuition. Unbehagen. Angst.

Doch leider ohne Schlummer-Funktion.

Auch unter der Dusche wurde sie das Gefühl nicht los, dass unbekannte Mächte sich versammelten, dunkle Wolken sich zusammenzogen, unsichtbare Hände Schachfiguren auf eine Weise verrückten, die der Strategie der Betroffenen widersprach.

Die Vorahnung blieb ihr auf dem kurzen Weg in die Innenstadt von Caldwell erhalten und ließ sich auch nicht abschütteln, als sie ihre Arbeit im Iron Mask aufnahm.

Irgendwann hielt sie es nicht mehr länger aus. Sie legte ihre Büßergurte ab und machte sich Stunden früher als üblich in die Stadt auf. Und als sie sich von Dach zu Dach dematerialisierte, auf der Suche nach Xcors Bande, hatte sie so das Gefühl … dass es heute Nacht passieren würde.

Nur was?

Da diese Frage so erdrückend auf ihr lastete, achtete sie besonders sorgfältig darauf, nicht in die Nähe von kämpfenden Brüdern zu geraten.

Dass sie ihnen nicht in die Quere kommen wollte, war wahrscheinlich der Hauptgrund, warum sie das Gewehr noch nicht in ihren Besitz gebracht hatte. Xcors Bande war jede Nacht im Einsatz gegen die Lesser, aber nachdem diese Kämpfe größtenteils in den verwahrlosten Vierteln der Stadt stattfanden, konnte Xhex nur schwer an sie herankommen, ohne John und der Bruderschaft über den Weg zu laufen.

Ja, sie hatte ein paar Raster entdeckt, die neu in ihrem Repertoire waren, aber es war schwer zu sagen, welches davon zu Xcor gehörte – auch wenn das eigentlich keine Rolle spielte. Um sie zu ihrem Lager zurückzuverfolgen, reichte es, wenn sich einer seiner Soldaten einen Schnitzer erlaubte und verletzt im Wagen heimtransportiert werden musste. Aber Xhex wollte mit ihrem wahren Feind vertraut sein.

Seine Geheimnisse von innen her auskundschaften.

Dass ihr das bisher nicht gelungen war, trieb sie in den Wahnsinn. Und die Brüder waren auch nicht gerade begeistert darüber, wenn auch aus anderem Grund: Sie wollten nur die anderen Bandenmitglieder ausschalten, aber Wrath hatte es ihnen untersagt. Erst brauchten sie das Gewehr. Ohne Beweis durften sie diese Verräter nicht anrühren. Und eigentlich hatte diese Einschränkung durchaus ihren Sinn – es würde kein gutes Bild abgeben, die komplette Bande abzuschlachten und danach zu versuchen, die Glymera mit einem »Die anderen haben angefangen« zu beruhigen. Aber dass es sich Nacht für Nacht dahinschleppte, war hart.

Eines zumindest spielte ihr in die Hände: Es war unwahrscheinlich, dass Xcors Bande dieses Gewehr zerstörte.

Sie würden es als Trophäe behalten wollen, kein Zweifel.

Doch es war an der Zeit, diese Sache zu Ende zu bringen. Und ihr düsteres Bauchgefühl bedeutete vielleicht, dass es ihr heute endlich gelingen würde.

Mit frischem Mut machte sie sich an die Arbeit. Und weil es sinnlos war, angesichts der immer gleichen Methode ein anderes Ergebnis zu erwarten, entschied sie, mit der Suche nach Xcor aufzuhören.

Nein. Heute Nacht würde sie sich an Assail hängen – und sieh an, sieh an, sie entdeckte sein Raster im Theaterviertel … in der Kunstgalerie von Benloise, wo sonst.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.