Rock You 03 - Verliebt in einen Star by Nina Marx

Autor:Nina Marx [Marx, Nina]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
ISBN: 9791025706848
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-03-06T23:00:00+00:00

4. Der tiefe Fall

Wenn man in einem Zelt unter freiem Himmel in der wilden Natur übernachtet, braucht man keinen Wecker, um wieder auf die Beine zu kommen … in aller Frühe! Gestern Abend war ich so aufgewühlt von den erlebten neuen Genüssen, dass ich sofort eingeschlafen bin. Glücklich habe ich nach dieser Nacht voller Lust die Augen geschlossen. Wir haben natürlich nicht so gut geschlafen wie in einer von Marvins Suiten, an die ich mich bedenklicherweise langsam gewöhne. Allerdings kann ein Bett, das aus mehreren Decken besteht, auch nicht mit einer dicken, ein paar Tausend Dollar teuren Matratze mithalten …

In eine unglaublich weiche Decke aus falschem Pelz gewickelt, sitzen Marvin und ich vor dem Zelt und bestaunen das atemberaubende Naturschauspiel: die aufgehende Sonne über den Rocky Mountains. Berge, die von der Sonne durchschnitten werden, die Farbenspiele der verschiedenen Gelb-, Orange- und Rottöne, der Geruch trocknender Erde … Unsere Sinne sind berauscht. Trotz seiner Müdigkeit glänzen Marvins Augen im Angesicht dieser Aussicht. Wir schmiegen uns aneinander und ich segne die Thermoskanne mit dem Kaffee, den Rose vorbereitet hatte. Das heiße Getränk reißt uns aus dieser unglaublichen Nacht. Alles, was unter diesem Zelt geschehen ist, wird für Jahre in meinen Körper eingeschrieben sein … Er nimmt meine Hand und streichelt sie. Von Zeit zu Zeit drückt er sie leicht, wie, um mit mir zu sprechen, ohne den Zauber der Stille inmitten der Natur stören zu wollen. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. Zärtlich streicht er mir darüber.

Dann zieht er sein Telefon aus der Tasche, die Elton mitgebracht hatte.

„Fünf Anrufe in Abwesenheit von Sophie. Die Ärmste muss halbtot vor Sorge sein.“

„Mach dir keine Sorgen, ich habe Elton gebeten, ihr zu sagen, dass du in guten Händen bist.“

Marvin versteht die Anspielung nicht und vielleicht ist es auch ein bisschen gemein von mir. Schließlich hat Sophie mir nichts getan (abgesehen davon, dass sie meine Nachricht nicht überbracht und mich von Marvin ferngehalten hat). Aber ich hätte zu gern ihr Gesicht gesehen, als sie erfahren hat, dass ich Marvin entführen würde. Elton gab mir zu verstehen, dass sie zu diesem Zeitpunkt in Chicago gewesen ist.

„Um 10 Uhr geht mein Flug. Der Mustang da vor dem … unserer Wohnung, gehört der dir?“

„Meinem Vater. Wie schön es wäre, wenn das unser Zuhause wäre, oder wenn ich dich für länger als nur eine Nacht für mich hätte!“

Marvin streicht mir übers Haar.

„Ich weiß, meine schöne Angela. Es geht mir auch so. Aber du weißt ja, abgesehen von meinem Status und den Problemen in meinem Privatleben – denke nur mal daran, was wir alles unternehmen mussten, um diese Gerüchte um meine Homosexualität im Keim zu ersticken –, habe ich auch persönliche Probleme. Victor, die Tragödie, Mike …

„… deine Mutter.“

„Ja, meine Mutter.“

Marvin wirft einen Blick auf seine Uhr und steht auf.

„Ich muss mich anziehen, und du übrigens auch. Fliegst du zur selben Uhrzeit wie wir?“

„Nein“, sage ich geheimnisvoll. „Uns bleibt noch viel Zeit, sogar für ein Mittagsschläfchen.“

Marvin starrt mich an, als litte ich unter Gedächtnisverlust.

„Es ist 8 Uhr 30 …“

„Unser Flug geht 20 Uhr.

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