Rettungskreuzer Ikarus - 22 - Die letzten Movatoren by Sylke Brandt

Rettungskreuzer Ikarus - 22 - Die letzten Movatoren by Sylke Brandt

Autor:Sylke Brandt [Brandt, Sylke]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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»Sie hätte das nicht tun dürfen. Sie ist zu wichtig für spätere Missionen.« Kommandant El’aks Schritte waren erstaunlich schwer, als er den Raum mit ruhelosen Schritten durchmaß. Als er an Sentenza vorbei kam, blickte er ihn von der Seite an.

»Nichts gegen Ihren Mann, Captain. Aber wenn ich es recht verstanden habe, ist Trooid ohnehin nur eine Maschine?«

Sentenza musterte das Adlernasenprofil und atmete einmal tief durch.

»Er ist keineswegs ›nur‹ eine Maschine, Kommandant. Arthur Trooid ist ein Androide, ein hoch entwickeltes und sehr komplexes Wesen mit einer eigenen Art von Persönlichkeit. Kein Mensch, kein Ceelie, nein. Aber ein sehr wertvolles und geschätztes Mitglied der Crew.«

El’ak blinzelte und erinnerte Sentenza an eine Eidechse.

»Sie haben eine sehr sonderbare Crew, Captain, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich akzeptiere, dass Trooid mehr ist als eine Maschine. Aber Sie kennen die Besonderheiten von An’ta 35-7 – die genetischen Veränderungen, die an ihrem jetzigen Körper vorgenommen wurden. Das macht sie zu einer unschätzbaren Waffe gegen unseren gemeinsamen Feind. Es war unverantwortlich von ihr, sich für Trooid derartig in Gefahr zu bringen.«

»Warum haben Sie keinen Einspruch erhoben, als sie überhaupt mit dem ersten Bergungstrupp ging? Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Die Begegnung war heftig, aber sie hat uns nicht wirklich überrascht.«

Zwei der Grey waren tot, zwei weitere schwer verletzt. Die anderen Ceelie hatten die Verluste zähneknirschend, aber ohne große emotionale Beteiligung aufgenommen, was sicherlich mit ihrer rätselhaften Art der Wiederkehr zusammenhing. Zu Sentenzas Verwunderung hatte es mehr Aufsehen erregt, dass ihr Anführer In’ban unversehrt aus dem Scharmützel zurück an Bord des Bergungsraumers gekommen war. Dahinter steckte vermutlich eine längere Geschichte.

Sentenzas eigene Gedankengänge verhinderten nicht, dass er die Verdüsterung auf El’aks Gesicht bemerkte.

»Captain An’ta untersteht Ihrem Kommando«, beantwortete er schließlich Sentenzas Frage.

»Ich verstehe.« Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Sentenza wusste nicht, wie er auf einen Vorschlag von El’ak, An’ta quasi »zu Hause« zu lassen, reagiert hätte. Auch in Hinsicht auf die Geheimniskrämerei des Kommandanten. Aber das war jetzt nicht weiter wichtig.

»Wie auch immer wir in diese Situation gekommen sind«, begann er deswegen, »jetzt kommt es darauf an, wie wir mit ihr umgehen. Wir haben nur wenige Optionen zur Auswahl.«

El’ak schnaubte. Ein altes Kampfross, das die Zähne bleckte.

»Wenige? Nur eine, Captain, und sagen Sie mir nicht, dass Sie das anders sehen. Wollen Sie An’ta in den Händen von jemandem lassen, der anscheinend unser Feind ist?«

»Möglicherweise unser Feind«, hieb Sentenza dazwischen. »Was würden Sie tun, wenn nach einer Schlacht ein Rudel gepanzerter Fremder in Ihrem schwer beschädigten Schiff auftaucht? Im Übrigen war es ein Wachroboter. Eine Maschine, die ihre Befehle hatte.«

El’ak machte eine wegwerfende Handbewegung.

»Ihr mildes Verständnis in allen Ehren, Captain, aber das ändert aus meiner Sicht nichts daran, dass sie einen – zwei – unserer Leute entführt haben. Und die will ich zurück.« El’ak beugte sich vor, stemmte die Hände auf einen Tisch. »Sie reagieren nicht auf Funksprüche und ich werde keinen Mann mit bunten Spruchbändern auf die Außenhülle schicken. Nein, Captain, ich werde mit meinen Leuten reingehen und An’ta da rausholen, und wenn ich den Schrotthaufen …« Der alte Kommandant unterbrach sich selber mitten im Schwung.



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