Rettungskreuzer Ikarus - 01 - Die Feuertaufe by Dirk van Den Boom

Rettungskreuzer Ikarus - 01 - Die Feuertaufe by Dirk van Den Boom

Autor:Dirk van Den Boom [Boom, Dirk van den]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Etwa einhundert Lichtjahre von diesem Geschehen entfernt trafen sich zwei Personen in einem schwach beleuchteten Büroraum. Der Raum war kalt und ohne persönliche Note eingerichtet, man sah, daß er nur sehr selten benutzt wurde und dann auch nicht sehr intensiv. Er war klein, besaß nur einfache Plastikstühle mit Schaumstoffkissen und lag abgelegen in einem großen Komplex auf Regulus III, einer Welt, die vor allem deswegen sehr wichtig war, da auf ihr das Hauptquartier des Freien Raumcorps lag. Regulus III war ein Planet, der nur knapp annehmbare Lebensbedingungen aufwies. Dennoch war er ausgewählt worden, da er zusammen mit seinem Sonnensystem in einer Dunkelwolke aus dichter Staubmaterie lag, die nur durch zwei Raumtunnel zu durchqueren war. Beide Tunnel lagen unter der ständigen Kontrolle des kleinen, aber hier massiv stationierten militärischen Arms des Raumcorps, und so mancher Versuch eines vorwitzigen Sternenstaates, das lästige und unkontrollierbare Corps unter seine Kontrolle zu bekommen, war an dieser natürlich Barriere gescheitert.

In dem kleinen, bescheidenen Büro saßen die beiden Personen wie beiläufig nebeneinander. Die eine Person war von massiger Gestalt und offenbar humanoid. Es war ein Mann, dessen Glatze im schwachen Licht schimmerte. Sein Gesicht war vor lauter Fettwülsten nur schwer zu erkennen, sein Nacken schien nicht vorhanden zu sein, als säße der Kopf direkt auf dem Leib. Der Mann hatte kleine, stechende Augen, die in ständiger Bewegung schienen und alles erfaßten. Die beiden Hände wirkten fett, aber sehr kräftig und die Nägel waren gut gepflegt. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug von hoher Qualität und feinstem Schnitt, dem man den hohen Preis erst auf den zweiten Blick ansah. Er saß unbeweglich in seinem Sessel und lauschte den Ausführungen eines Wenxi, der mit seiner grünlichen Schuppenhaut und dem nach vorne zulaufenden Echsenkopf sehr grazil neben dem fetten Mann wirkte. Wenxi waren innerhalb des Raumcorps stark vertreten, das vagabundierende Volk der Echsenwesen, das auf gigantischen Generationsraumschiffen durchs All wanderte, hatte früh eine starke Affinität zum unabhängigen Corps entwickelt. Wenxis wurden vor allem bei der Informationsbeschaffung eingesetzt und für schwierige Außenmissionen, es gab kein Volk in der bekannten Galaxis, das hier eine bessere Qualifikation vorweisen konnte.

Der Wenxi erklärte dem massigen Glatzköpfigen etwas, denn dieser ließ sich hin und wieder zu einem knappen Nicken hinreißen. Ansonsten kam kein Laut über seine wulstigen Lippen. Hin und wieder stieß seine Zunge hervor wie bei einer Schlange, eine seltsame Angewohnheit, die den Wenxi an seine Vorfahren erinnerte.

Dann hielt der Echsenabkömmling inne. Er hatte seinen Bericht beendet und blickte erwartungsvoll auf seinen Gegenüber.

»Nun gut, das ist ja schlechter gelaufen als geplant!« murmelte der Fette und strich sich über die Glatze. »Eigentlich sollte das Budget doch vor der Fertigstellung der Ikarus fast auf Null gekürzt werden, dann wäre Sally ganz auf dem Trockenen und würde auf Vortex-Outpost versauern. Und jetzt ist das Schiff einsatzbereit und zu einer ersten Mission gestartet …«

»Die Entscheidung wurde nicht so schnell gefällt wie wir es erwartet haben«, erklärte der Wenxi. »Und als die Nachricht durchkam, daß das Schiff sogar zu seiner ersten Mission gestartet sei, hätte eine erneute Kürzung nur Fragen und Verdächtigungen hevorgerufen.



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