Republic Commando 04 - Order 66 by Karen Traviss

Republic Commando 04 - Order 66 by Karen Traviss

Autor:Karen Traviss [Traviss, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8332-1735-7
veröffentlicht: 2012-10-10T04:00:00+00:00


Arca-Kaserne, später am selben Tag

Irgendetwas lief schief; Darman wusste es.

»Sollten wir inzwischen nicht längst draußen sein und böse Jungs jagen?« Niner lehnte sich gegen die Transparistahl wand, die den Erholungsbereich zum Paradeplatz hin abschloss. Er hatte seine Stirn an die durchsichtige Scheibe gelegt, die Hände in den Taschen seines roten Trainingsanzugs vergraben. »Keine Einsatzbesprechung? Was meint ihr, was los ist?«

Darman hatte die Stiefel auf den niedrigen Tisch vor seinem Stuhl gelegt und bereitete sich psychisch darauf vor, endlich Skirata gegenüberzutreten. Er konnte es nicht länger hinausschieben. Als er jedoch versuchte, den Comm-Anruf zu erwidern, meldete sich Skirata nicht. Darman schob sein Comlink zurück in seine Hosentasche und probte im Kopf zum zigsten Mal seinen langen Monolog an Etain.

Ich kann nicht ewig deswegen schmollen. Ich muss Kad sehen. Er ist mein Sohn.

»Dar?«

»Frag nicht, At’ika.«

»Ich dachte, wir sollten zusammen mit Delta eingesetzt werden? Wo stecken die?«

»Hör mal, wir können gar nichts unternehmen, solange sie uns keine Spur vorlegen, die wir weiterverfolgen können. Oder willst du etwa jede einzelne Tür auf Coruscant eintreten?«

»Okay, Dar. Ich frag ja nur.«

»Und woher sollte ich das wissen? Ich bin doch bloß der Kuli. Mir sagt ja niemand was.«

Corr beteiligte sich nicht am Gespräch. Er untersuchte eine seiner mechanischen Hände und hatte das Synthfleisch von ihr zurückgezogen, um an den Miniaturservos herumzubasteln. Er hatte beide Arme oberhalb des Ellbogens verloren und schien sich mit dem Verlust auf direkte Art auseinandersetzen zu müssen. Manchmal ließ er das Synthfleisch beiseite und beließ es beim blanken Metall, schärfte ab und zu sogar seine Vibroklinge an den Durastahlfingern, so wie manche Frauen aus Langeweile ihre Fingernägel feilen. Darman hielt es für Angeberei. Eine Hand zu verlieren, störte selten jemanden in einer Gesellschaft, die über gute medizinische Versorgung verfügte, aber beide zu verlieren, raubte einem irgendwie einen Teil der eigenen Menschlichkeit. Besany war deswegen ziemlich aus der Fassung geraten. Corr war der erste Trooper, den sie persönlich kennengelernt hatte.

»Dar«, meinte Corr schließlich. »Möchtest du, dass ich mit dir komme?«

»Wohin?« Darman wusste genau, was er meinte. Klon-Brüder kannten einander so gut, dass einer wie der andere denken konnte, was normalerweise ein Trost war, Darman aber im Augenblick das Gefühl vermittelte, belagert zu werden. »Wieso?«

»Weil du dich dem nicht allein stellen solltest. Lass uns dein Kind besuchen.«

»Ich weiß nicht, wo es steckt. Ich bin abgehauen, bevor mir Etain irgendetwas in der Richtung erzählt hat.«

»Na, dann frag sie.«

Darman war sich nicht sicher, was er tun würde, wenn er seinen Sohn sah. Er versuchte krampfhaft, sich daran erinnern, wie er ausgesehen hatte, als Skirata ihn ihm in die Arme gelegt hatte – oh, jetzt verstand er, jetzt wusste er, warum Kal’buir den Tränen so nahe gewesen war – aber das Kind würde inzwischen nicht mehr so aussehen. Klone waren in Tipoca City während jeder Entwicklungsstufe von ihren Brüdern umgeben, weil sich die Kaminoaner nicht die Mühe machten, die Reifetanks aus Transparistahl zu verhüllen. Darman glaubte, genug über Jungs im Säuglingsalter zu wissen, um damit fertig zu werden, seinem eigenen Sohn zu begegnen.

»Okay«, meinte er und kontaktierte erneut Skirata.



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