Reizende Verlockung: Roman (German Edition) by Sylvia Day

Reizende Verlockung: Roman (German Edition) by Sylvia Day

Autor:Sylvia Day [Day, Sylvia]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-10T05:00:00+00:00


Kapitel 10

Es war fast schon Mitternacht, als Simon Richard Becking in einer Taverne in einem verrufenen Teil der Stadt auffand. Der Engländer befand sich in der hintersten Ecke des Raumes mit einer vollbusigen Dienstmagd auf dem Schoß und einem singenden Franzosen zu seiner Rechten. Richard selbst grinste von einem Ohr zum anderen und winkte Simon zu, als er ihn auf sich zukommen sah.

»Richard«, begrüßte Simon ihn und zog sich den einzigen freien Stuhl am Tisch heran. Er warf einen Blick auf die Sitzfläche, zog die Augenbrauen in die Höhe und legte dann sein Taschentuch darauf, bevor er sich niederließ.

»Kriegst du jetzt Allüren, Quinn?«, lachte Richard. Die Magd und der Trunkenbold stimmten in das Gelächter mit ein, doch Simon bezweifelte, dass sie auch nur ein Wort verstanden hatten.

»Ich bin in finanzielle Schwierigkeiten geraten«, antwortete Simon mit schiefem Lächeln. »Und gestern Abend habe ich mir meine Garderobe vollends verdorben. Einen weiteren Verlust kann ich mir nicht leisten.«

»Hast du schon wieder gekämpft?«

»Gewissermaßen.«

Simon musterte Becking ausgiebig, suchte nach dauerhaften Nachwirkungen seines Aufenthalts bei Desjardins. Glücklicherweise schien es keine zu geben. Er war fit und adrett und machte immer noch den unaufdringlich geselligen Eindruck, durch den er sich mühelos in jede Gesellschaft einfügen konnte. Sein braunes Haar und die braunen Augen waren unauffällig, seine Größe und Statur nicht besonders bemerkenswert, seiner Stimme fehlte das Charakteristische. Kurz gesagt, Richard erweckte keine übermäßige Aufmerksamkeit, und man empfand ihn als ebenso harmlosen wie angenehmen Gesellschafter.

Richard küsste die Magd auf die Wange, bevor er sie wegscheuchte, damit sie ihm ein neues Bier brachte, dann warf er dem Franzosen eine Münze zu und winkte auch diesen fort. »Wie kommt es, dass dir plötzlich Bargeld fehlt?«, fragte er, als sie allein waren.

»Eddington hat mein Vermögen beschlagnahmt.« Simon trommelte mit den Fingerspitzen auf den Tisch. »Ich bin im Grunde selbst schuld. Ich hatte nicht vor, so bald nach England zurückzukehren. Ich hätte meine Konten vor meiner Abreise leeren sollen.«

»Zum Teufel noch eins.«

»Das sollte dir eine Lehre sein, nicht wahr?«

»Kaum zu glauben, dass er die Kühnheit besitzt, dich dermaßen zu verärgern.« Richard pfiff durch die Zähne und lehnte sich auf seinem Holzstuhl zurück. »Er muss ziemlich verzweifelt sein. Offen gesagt gefällt mir diese Vorstellung.«

Simons leises Lachen verwandelte sich in ein Husten, denn der Tabakrauch in der Taverne reizte seine Lunge, die durch den Brand am Abend zuvor immer noch angegriffen war. »Als ich mit Mademoiselle Rousseau nach Frankreich zurückkehrte, glaubte ich, mein Leben ungestört fortsetzen zu können. Jetzt werde ich von allen Seiten bedrängt. Eddington hat bewiesen, dass ihm meine Interessen nicht allzu sehr am Herzen liegen, weshalb ich mich an niemanden sonst wenden kann als an dich, mein Freund.«

»Ich wusste, dass dein Besuch kein Zufall ist.« Richard schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Aber ich hatte trotzdem die schwache Hoffnung, dass du mich die Nacht über beim Vögeln und Trinken begleiten wolltest.«

»Ein andermal«, sagte Simon und dachte an Lynette, während er sich in dem großen Saal umsah. Sie war die einzige Frau, die er vögeln wollte. Und zwar so sehr, dass seine Eier



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