Projekt Mirkandol by H. G. Francis

Projekt Mirkandol by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sechste Bote, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1998-06-16T01:00:00+00:00


5.

Der Krieg kündigt sich durch Schimpfworte an. Willst du wissen, wer dich angreifen wird, denn sperre die Ohren auf!

Atlan - aus „Diskussionen mit dem Logiksektor", viertes Kapitel; Der Kristallprinz - Aufzeichnungen eines Unsterblichen, Staatsbibliothek Alexandria.

„Tu es nicht!" schrie Lengor. „Bei allen Göttern Arkons - nein!"

Auch jüngere und kräftigere Männer wären an den Aufgaben gescheitert, die man ihnen aufgetragen hatte. Der Architekt wußte es, und er war sich darüber klar, daß seine Peiniger es ebenso sahen. Doch er ließ nicht locker. Er klammerte sich mit aller Kraft an einen Felsen, der als vielfach zerklüftete Nadel aus dem windgepeitschten Ammoniaksee emporragte.

Wie alle Sauerstoffatmer mußte er außerhalb der großen Kuppel einen Schutzanzug tragen, denn sonst hätte er noch nicht einmal eine Minute lang in dieser Hölle aus unberechenbar tobenden Elementen überleben können.

Croton von Beturga kauerte in einer Nische dicht neben ihm. Lengor konnte sein bleiches Gesicht durch die Scheibe seines Helms sehen. Mit weit aufgerissenen Augen blickte der junge Mann ihn an.

„Ich kann nicht mehr", wimmerte er mit versagender Stimme. „Ich bin am Ende."

Die Stimme drang undeutlich durch den Funk. noch schwächer, als man sie ohnehin hätte hören können. Die Geräte der Gefangenen waren absichtlich schlecht - sie konnten so kaum miteinander kommunizieren.

Der Sturm peitschte den Ammoniaksee auf. der sie kilometerweit umgab, nachdem die Temperaturen um einige Grad gefallen waren. Wo vorher die bizarren Bauten einer versunkenen Kultur von Methanatmern zu sehen gewesen waren, war jetzt überhaupt nichts mehr zu erkennen. Eine bräunliche, gischtende Brühe überdeckte alles.

Lengor konnte nachempfinden, wie Croton sich fühlte. Ihm ging es ja nicht viel anders.

Auch er war mit seinen Kräften am Ende, und auch er konnte sich nicht vorstellen, daß er die nächste Stunde überleben würde.

Einzig und allein ein Gedanke hielt ihn am Leben: Er wollte es Sargor von Progeron und Imperator Bostich irgendwann heimzahlen, daß sie ihn so schmählich verraten hatten.

Anstatt ihn für die großartige Leistung zu belobigen und zu belohnen, die er vollbracht hatte, waren sie zu Verrätern an ihm geworden und hatten ihn behandelt, als hätte er ein schweres Verbrechen begangen.

Und das alles nur, um geheimzuhalten, was Mirkandol war.

Er hätte die Wahrheit hinausschreien mögen, so daß alle ihn hören konnten.

Doch auf Trankun hatte es wenig Sinn, sich in dieser Weise irgend jemandem mitteilen zu wollen. Niemand außer Croton von Beturga konnte ihn hören.

„Reiß dich zusammen!" forderte der Architekt. „Du bist noch jung, du hast dein ganzes Leben noch vor dir. Ich habe immerhin schon 135 Jahre auf dem Buckel. Dennoch werde ich so lange kämpfen, bis ich Sargor von Progeron und dem Imperator heimzahlen kann, was sie mir wegen Mirkandol angetan haben."

„Mirkandol?" Der junge Mann blickte ihn ratlos an. Er konnte offensichtlich nichts mit diesem Begriff anfangen.

„Ich spreche von dem Projekt, das wir auf Arkon in der Wüste Khoukar errichtet haben."

Croton schüttelte den Kopf. und dann beging er die Verzweiflungstat, von der Lengor ihn hatte abhalten wollen Er öffnete seinen Schutzhelm und setzte sich der Methanatmosphäre von Trankun aus.

Der junge Mann starb fast augenblicklich.

Schlaff kippte sein Körper zur Seite, geriet in den Strom der tobenden Gase und wurde mitgerissen Lengor versuchte gar nicht erst, ihn zu halten.



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