Piratenlady by Lynsay Sands

Piratenlady by Lynsay Sands

Autor:Lynsay Sands [Sands, Lynsay]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733765514
Herausgeber: 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


10. KAPITEL

Ich kann einfach nicht glauben, dass Ihr das getan habt!“, sagte Meg pikiert, während sie in die Kutsche einstieg und sich Valoree gegenübersetzte. „Was, in aller Welt, ist eigentlich mit Euch los? Wollt Ihr Euch absichtlich jede Möglichkeit verderben, einen Mann zu finden und Euer Erbe anzutreten? Denn sollte das wirklich der Fall sein, so macht Ihr Eure Sache ausgezeichnet!“

„Ich habe überhaupt nichts getan“, fuhr Valoree sie ungeduldig an. „Scranton hat mich unter dem Tisch mit seinem stinkigen Fuß befummelt.“

„Wie?“ Meg blinzelte verwirrt und schien keine Worte zu finden. Dann seufzte sie erschöpft. „Das mag ja sein, aber ein älterer Herr, der ein wenig füßelt …“

„Füßelt?“ Valoree schnaufte angewidert. „Er war mit seinem Fuß unter meinem Rock, auf halber Höhe meiner Schenkel. Und er hätte sich noch weiter hinaufgewagt, wenn ich dem nicht ein Ende bereitet hätte.“

Meg biss sich auf die Lippe. „Ach.“

„Ja“, bekräftigte Valoree grollend. Sie drehte den Kopf zur Seite und schaute aus der stehenden Kutsche. Sie stand, weil Henry und er noch herkommen und einsteigen mussten.

Er, das war in Valorees Gedanken jetzt Daniel Thurborne. Nur er. Den Kerl hatte sie so gern wie eine Warze an der Nase. Kurz, Thurborne machte ihr das Leben zur Hölle. Er tauchte überall auf. Sie hatte keinen Augenblick Ruhe vor ihm. Auf jedem Spaziergang, jeder Abendgesellschaft, bei allem, was die Bewerber bei ihren Besuchen mit Valoree unternahmen – er war dabei. Es wäre vielleicht gar nicht so schlimm gewesen, wäre er einfach nur anwesend gewesen. Oft genug hätten sein Witz und Charme ihr dann ja die quälenden Stunden in Gesellschaft langweiliger, jammernder oder schlicht schlappschwänziger Männer erträglich machen können.

Aber unglücklicherweise bot Daniel mehr. Er flirtete, er plauderte, er brachte sie zum Lachen und wartete die ganze Zeit wie ein Geier. Bot sich ihm dann die Gelegenheit, stürzte er sich auf sie, nahm sie in die Arme, sorgte dafür, dass ihr vor Leidenschaft ganz schwindlig wurde. Er heizte sie an zu flammender Begierde, ließ dann von ihr ab und ging. Und sie blieb verzweifelt zurück. Es war die Hölle.

Daniel musste sie nicht einmal mehr küssen oder auch nur berühren. Schon in dem Augenblick, in dem Valoree ihn sah, begann ihr Körper, vor Sehnsucht zu brennen. Streifte er sie unabsichtlich im Vorübergehen, so schoss eine Welle des Begehrens wie ein Blitzstrahl durch sie hindurch. Dagegen anzugehen war sinnlos.

Zuerst hatte sie versucht, Situationen, die er ausnutzen konnte, aus dem Weg zu gehen. Doch jetzt suchte sie diese Gelegenheiten regelrecht. Hinter Bäumen, in Toreingängen, unter Treppen, ja, sogar einmal in einem Wandschrank hatte er seine Künste bereits an ihr ausprobiert. Und das Einzige, was diese Episoden bei ihr bewirkten, war, dass sie sich anschließend noch elender fühlte. Jetzt näherte sie sich dem Punkt, wo sich etwas ändern musste. Und der Preis, den sie dafür würde zahlen müssen – den Verlust der Kontrolle über das eigene Leben –, erschien ihr gar nicht mehr so hoch. Das aber erschreckte sie zutiefst. Der wieder auferstandene Käpt’n Red, die Geißel der Karibik, der Pirat, den Spanier, Franzosen und



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.