Perry Rhodan Neo 12: Tod unter fremder Sonne by Marc A. Herren

Perry Rhodan Neo 12: Tod unter fremder Sonne by Marc A. Herren

Autor:Marc A. Herren [Herren, Marc A.]
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2012-03-01T00:00:00+00:00


11.

Quiniu Soptor

In den Weltmeeren, 2. August 2036

Mit größter Vorsicht steuerte Quiniu Soptor den Aufklärer durch die 82 Kilometer lange und meist nur wenige Dutzend Meter breite Wasserstraße.

Kritisch wurde es jeweils dann, wenn sie zu einer der insgesamt zwölf Schleusenkammern kamen. Sie hatten aber Glück und mussten nur vereinzelt auf geeignete Schiffe warten, unter deren Kielen sich der Aufklärer in die Kammern schummeln konnte.

Soptor fühlte bei jedem einzelnen Manöver große Anspannung – gleichzeitig empfand sie die Aufregung als absolut positiv. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so ... lebendig gefühlt.

Selbst Rico schien die Reise auf seine Art zu genießen. Immer wieder gab er Kommentare von sich, die seine Hochachtung vor den baulichen Meisterleistungen der Menschen ausdrückte. Bisweilen klang es fast so, als empfände er dabei Stolz.

Mit den drei aufeinanderfolgenden Gatùn-Schleusen überbrückten sie den letzten Höhenunterschied von insgesamt 16,5 Metern. Anschließend folgten die beiden finalen Abschnitte, die Kanalausfahrt und die anschließende Bahía Limón, in der Dutzende Schiffe auf den Einlass in den Panamakanal warteten.

»Willkommen im Atlantik«, sagte Soptor, als sie wieder an Tiefe gewonnen hatten. »Ich hoffe, dein ... Instinkt schlägt bald an. Ich habe nicht vor, diesen Planeten durch die Gewässer einmal zu umrunden.«

»Es ist ganz nah«, sagte Rico. »Ich bin sicher.«

Quiniu Soptor antwortete nicht. Im Geist stellte sie sich vor, was sie mit dem Roboter anstellen würde, falls sich herausstellen sollte, dass ihn seine Gefühle getrogen hatten.

Sie passierten die karibischen Inselgruppen.

Genüsslich wies die Kolonialarkonidin den Roboter auf den Namen des Inselstaates Puerto Rico hin. Soptor wusste, dass Rico selbst mit dem besten Willen nichts mit der Namensgebung der Insel zu tun haben konnte. Aber inzwischen genoss sie es, Rico auf diese Weise herauszufordern. Vielleicht konnte sie ihn dadurch zu einer Unbedachtsamkeit verleiten, die ihr wahrhafte neue Erkenntnisse brachte.

Weitere Stunden vergingen. Als sich Soptor bereits überlegte, ob sie es mit einigen gezielten Dagor-Schlägen nicht doch schaffen könnte, den Roboter in eine Notsituation zu bringen, reagierten unvermittelt die Umgebungssensoren.

Quiniu Soptor zuckte heftig zusammen. »Eine hohe Konzentration an Stahl!«, rief sie ungläubig. »Arkonstahl!«

Vor ihnen schälte sich eine Erhebung aus dem Untergrund. Obwohl sie über und über mit Geröll, Schlick und Korallenstöcken überwuchert war, ließen ihre Maße und Ortungsergebnisse keinen Zweifel zu.

Der Berg wies eine kreisrunde Form auf, erhob sich fast vierhundert Meter in die Höhe. Vergraben im Meeresboden fand sich der klassische Ringwulst.

»Ein arkonidisches Schlachtschiff!«, rief Quiniu Soptor begeistert. »Am oberen Pol sind sogar überschwere Thermokanonen auszumachen!«

Von neuer Energie durchdrungen, steuerte sie den Aufklärer näher an den Kugelraumer heran. »Es ist ein Wrack«, sprudelte es aus ihr heraus. »Aber darin muss es Beiboote geben. Rettungsboote, die uns zurück auf eine Welt des Imperiums bringen können!«

»Beachte es nicht«, sagte Rico. »Das Schiff ist unwichtig. Wir müssen weiter!«

Im Zeitlupentempo drehte Quiniu Soptor den Kopf in Richtung ihres Passagiers.

Sprachlos sah sie ihn an.



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