Perry Rhodan 2541 - Geheimprojekt Stardust by Christian Montillon

Perry Rhodan 2541 - Geheimprojekt Stardust by Christian Montillon

Autor:Christian Montillon [Montillon, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-05-12T06:11:29.193000+00:00


6. Stuart Lexa: Ausgesperrt

Die Schmerzen strahlten vom Nacken aus.

Zuerst glaubte Stuart Lexa an eine Verspannung, doch es wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

Unwillkürlich massierte er sich Schultern und Hinterkopf. Es trat keine Linderung ein, im Gegenteil. Die Berührungen schienen winzige Sprengladungen zu zünden, die sich durch Haut und Gewebe fraßen.

Sein rechtes Auge fühlte sich an, als quetsche etwas den Sehnerv ein.

Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt unter derart starken Kopfschmerzen gelitten hatte. Gerade als er bemerkte, dass auch Sean Legrange schmerzhaft das Gesicht verzog, meldete sich Muggan Mouritz.

»Eine neue Ortung.« Die Stimme des kleinwüchsigen Terraners klang unsicher wie vor wenigen Stunden, als er zum ersten Mal das Verschwinden des Stardust-Systems verkündet hatte. »Es handelt sich nicht um weitere Schiffe, sondern um ... es sind keine ... ich kann es nicht präzisieren.«

Lexa versuchte den pochenden Schmerz und den aufwallenden Ärger über diese unorthodoxe Meldung zu ignorieren. Er betrachtete das Holo, das die aktuellen Messdaten auflistete.

»Das kann nicht sein«, hörte er im selben Moment die Stimme seines alten Freundes Sean Legrange.

»Es ist kein Fehler«, versicherte Mumou über Funk. »Ich habe bereits eine fünffache Überprüfung vorgenommen.«

Ohne ein weiteres Wort eilten die beiden Männer zurück in die Zentrale. Das Geräusch, mit dem sich das Schott hinter Lexa schloss, erschien ihm wie ein Hammer, der dröhnend gegen einen Gong schmetterte. Vom Trommelfell aus zuckte ein Feuerstoß durch seinen schmerzenden Schädel.

Er spürte jeden Herzschlag in der Halsschlagader, die ungewöhnlich stark pulsierte. Dass die Erregung über die gelinde gesagt ungewöhnlichen Orterwerte seinen Puls beschleunigte, schlug dabei alles andere als positiv zu Buche.

Lexa versuchte sich selbst zur Ruhe zu zwingen, die ihn seit Jahr und Tag auszeichnete. Es wollte nicht recht gelingen, egal, wie lange er dieses Verhalten kultiviert hatte. Der Migräneanfall spielte dabei zweifellos auch eine Rolle. Er hatte niemals Migräne. Nun ja, zumindest selten.

Mumou meldete sich erneut. »Es ist eine diffuse energetische Erscheinung. Nicht näher definierbar, aber zweifellos dem hyperenergetischen Bereich zuzuordnen. Mir liegen keine Vergleichswerte vor, die ich heranziehen könnte. Ich bezweifle, dass man mit bloßem Auge irgendetwas wahrnehmen könnte, selbst wenn man vor Ort wäre. Die Orterwerte hingegen sind geradezu durchschlagend.«

Kurz gesagt, dachte Lexa, dort ist etwas, aber wir haben keine Ahnung, worum es sich handelt.

Er erreichte seine Station und ließ sich sämtliche aktuellen Messwerte anzeigen. Im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums erreichten die Spitzen der diversen Grafiken Höchstwerte.

Abartig, dachte er. Das ist vollkommen unnatürlich.

Oder ... übernatürlich?

Wies das Ortungsmuster auf die Anwesenheit einer starken Geistesmacht hin? Oder auf eine hyperenergetische Verwerfung, die im Zusammenhang mit dem Schleier stand? Oder gab es eine ganz und gar andere Ursache?

Er wusste nicht, wie er die Daten interpretieren sollte, ein solches Messergebnis bedurfte ausgewiesener Ortungsfachleute und womöglich anderer Spezialisten. Sogar eine Koryphäe wie Mumou war sichtlich ratlos.

Und dann diese Kopfschmerzen! Sie verstärkten sich immer weiter und verhinderten zusehends jeden klaren Gedanken.

Normalerweise ignorierte der Vizeadmiral kleinere Unpässlichkeiten, doch daran war nicht zu denken, so quälend war der Schmerz. Er fragte sich, ob er überhaupt noch als einsatzfähig gelten konnte.

Mit dem ihm eigenen Pragmatismus beorderte er einen Medoroboter herbei.



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