Owen Todtsteltzer 08 - Todtsteltzers Ende by Green Simon R

Owen Todtsteltzer 08 - Todtsteltzers Ende by Green Simon R

Autor:Green, Simon R. [Green, Simon R.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-02-04T00:00:00+00:00


»Ich kenne die meisten dieser Schiffe«, sagte sie zu ihrer Stellvertreterin Marcella Fortuna. »Ich habe mit einigen ihrer Kapitäne auf der Akademie studiert! Wie konnten so viele gute Leute zu Verrätern werden?« Fortuna zuckte unbehaglich die Achseln. »Schwer zu sagen, Kapitän. Niemand hält sich jemals selbst für einen Verräter. Wir alle sind die Helden unserer eigenen Geschichten.« Sie dachte eine Zeit lang nach und wog die Lage in ihrem bedächtigen, methodischen Verstand ab. »Muss etwas mit Owens Rückkehr zu tun haben. Falls das ein Trick von Shub war, wie es der Imperator hartnäckig behauptet, dann haben die KIs vielleicht den ganzen Leuten dort eine Gehirnwäsche verpasst.« Kapitän Vardalos sah finster drein. »Ich kenne diese Leute ... falls ich nur mit ihnen reden könnte, dann würde es mir gelingen, sie zu überzeugen, dessen bin ich mir gewiss. Ich könnte ihnen zeigen, wie sehr sie sich irren. Allerdings ist uns jeder Kontakt verboten.« Sie spürte, wie sie die Hände unwillkürlich zu ohnmächtigen Fäusten ballte, und zwang sich dazu, sie zu entspannen. Ein Kapitän durfte sich der eigenen Crew nicht nervös oder unsicher zeigen. Besonders nicht vor einer großen Schlacht.

»Ob es wohl Sinn hätte, noch mal mit dem Admiral zu reden?«, fragte Fortuna.

»Nein«, sagte Vardalos zögernd. »Admiral Shapiro gehört zur alten Schule, die streng nach Buch vorgeht. Er würde die eigene Familie erschießen, falls er einen entsprechenden Befehl des Imperators erhielte. Er würde nie einen Befehl anzweifeln, geschweige denn daran denken, ihn zu brechen.«

»Die Rebellenflotte scheint viel größer, als man uns glauben machte«, stellte Fortuna fest. »Obwohl es mir fernliegt, auch nur anzudeuten, unsere geheimdienstlichen Erkenntnisse könnten nicht perfekt sein.«

»Oh, der Himmel behüte!«, sagte Vardalos. »Und seht Euch nur mal die ganzen Schiffe von Virimonde und Nebelwelt an. Ich erkenne nicht mal die Hälfte davon wieder. Gott allein weiß, wozu sie in der Schlacht fähig sind. Beten wir lieber alle inbrünstig dafür, dass die Tarnschirme uns vor ihren Augen verstecken, bis wir angreifen. Denn wir brauchen jeden Vorteil, den wir nur kriegen können.«

»Wir müssen die Rebellenflotte aufhalten, Kapitän«, sagte Fortuna. »Und zwar so schnell wie möglich. Das Imperium kann sich keine anderen Probleme leisten, während der Schrecken noch unterwegs ist.«

»Das ist mir klar! Warum wissen die das nicht? Ein Bürgerkrieg ist unter den gegenwärtigen Bedingungen Irrsinn!«

»Unter allen Bedingungen«, murmelte Fortuna mit einem bedeutsamen Blick.

»Natürlich«, räumte Vardalos ein. Man wusste heutzutage nie, wer vielleicht zuhörte. Und dabei Notizen machte.

»Da wünscht man sich beinahe, dass Owen zurückkehrte, um sich dem Schrecken entgegenzustellen«, meinte Fortuna.

»Denkt nicht mal daran«, hielt ihr Vardalos entgegen. »Die Lage ist auch so schon kompliziert genug.«

»Aber was, wenn ... diese Schlacht beide Flotten vernichtet, Kapitän?«, fragte Fortuna plötzlich. »Was, wenn kein Sieger zurückbleibt? Wer schützt dann die Heimatwelt? Vor Fremdwesen, Rebellen und der Ankunft des Schreckens?«

»Deshalb müssen wir ja den Sieg davontragen«, sagte Vardalos. »Zur Hölle mit diesen verdammten Rebellen, da sie uns in eine solche Lage bringen! Die Rebellion muss niedergeschlagen werden. Der ganzen Menschheit zuliebe.« Admiral Schwejksam wusste, dass die imperiale Flotte anrückte. Die Tarnschirme konnten sie nicht vor einem Verstand verbergen, den das Labyrinth verstärkt hatte.



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