Origin by Brown Dan

Origin by Brown Dan

Autor:Brown, Dan [Brown, Dan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimis, Thriller
Herausgeber: Lübbe Audio
veröffentlicht: 2017-10-03T22:00:00+00:00


KAPITEL 52

Die Casa Milà erinnert in ihrer Gestalt an ein überdimensionales Unendlichzeichen, die liegende 8, wobei die beiden Öffnungen des Zahlensymbols den zwei tiefen Schächten entsprachen, die das Gebäude von oben nach unten durchdringen. Jeder dieser Lichtschächte ist fast dreißig Meter tief – aus der Luft betrachtet wirken sie wie zwei gigantische Abflussrohre im Dach des Gebäudes.

Von dort, wo Langdon stand, am Boden des engeren der beiden Lichthöfe, war die Wirkung jedenfalls entschieden beunruhigend, wenn man nach oben schaute – als stecke man im Schlund einer gigantischen Bestie.

Der Boden unter Langdons Füßen war schief und uneben. Eine gewundene Treppe, deren schmiedeeisernes Gitter an die unregelmäßig geformten Kammern eines Seeschwamms erinnerte, führte im Innern des Schachts nach oben. Ein kleiner Dschungel aus Reben und Palmen wucherte über die Balustraden, als wolle er das Bauwerk unter sich begraben.

Lebende Architektur, dachte Langdon und staunte nicht zum ersten Mal über Gaudís Fähigkeit, einem Bauwerk eine Ausstrahlung zu verleihen, als hätte man es mit einem kolossalen Organismus zu tun.

Sein Blick schweifte höher, die Seiten der »Schlucht« und die runden Wände entlang, wo ein Steppmuster aus braunen und grünen Fliesen, durchsetzt mit dezenten Fresken von Pflanzen und Blumen, hinaufzuwachsen schien bis in den ovalen Flecken nächtlichen Himmels, der hoch oben das Ende des Schachts markierte.

»Hier geht es zu den Aufzügen«, raunte Ambra und führte Langdon am Rand des Lichthofs entlang. »Edmonds Wohnung ist ganz oben.«

Als sie in den ungemütlich winzigen Aufzug stiegen, kämpfte Langdon seine Beklommenheit nieder und versuchte sich an den Dachboden des Gebäudes zu erinnern, wo er sich vor Jahren die kleine Gaudí-Ausstellung angeschaut hatte, die dort untergebracht war. Wenn er sich richtig erinnerte, war der Dachboden eine dunkle, gewundene Aneinanderreihung von Räumen mit wenigen kleinen Fenstern.

»Ich verstehe das nicht. Edmond hätte überall wohnen können«, sagte er, als der Aufzug sich in Bewegung setzte. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass er einen Dachboden angemietet hat.«

»Es ist eine eigenartige Wohnung, das stimmt schon«, pflichtete Ambra ihm bei. »Aber Sie wissen ja selbst, wie exzentrisch Edmond war.«

Als der Lift die oberste Etage erreichte, stiegen sie aus und gelangten auf einen eleganten Flur; von dort ging es eine gewundene Treppe hinauf zu einer Galerie ganz oben im Gebäude.

»Da wären wir«, sagte Ambra und deutete auf eine glatte Stahltür ohne Knauf und Schlüsselloch. Das futuristische Portal wirkte in diesem Gebäude fehl am Platz; anscheinend hatte Edmond es nachträglich einbauen lassen.

»Sie wissen, wo er die Schlüssel versteckt hat, sagten Sie?«, fragte Langdon.

Ambra hielt Edmonds Phablet hoch. »Dort, wo er auch alles andere versteckt.«

Sie hielt das Gerät an die Stahltür. Es summte dreimal; dann hörte Langdon, wie auf der anderen Seite schwere Verriegelungsbolzen in die Wand glitten. Ambra steckte das Phablet wieder ein und drückte die Tür auf.

»Nach Ihnen«, sagte sie mit einer schwungvollen Handbewegung.

Langdon trat über die Schwelle in ein schwach beleuchtetes Foyer, dessen Wände und Decke aus hellen Ziegeln bestanden. Der Boden war ebenfalls aus Stein, und die Luft roch nach nichts.

Als Langdon in den offenen Raum des Foyers trat, fand er sich unversehens vor einem übergroßen



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