Ohnmacht: Nefilim KI 12 by Cahal Armstrong

Ohnmacht: Nefilim KI 12 by Cahal Armstrong

Autor:Cahal Armstrong [Armstrong, Cahal]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cahal Armstrong
veröffentlicht: 2013-12-04T23:00:00+00:00


7 - Überleben

Wir brachten die Frau an Bord der Cheiron, nachdem sie außerstande schien, alleine zurechtzukommen. Lachance hielt sie unter Quarantäne, bis er ausschließen konnte, dass wir oder sie einander mit irgendwelchen Krankheiten anstecken konnten. Er fand eine erstaunliche Substanz in ihrem Blut, die auf Nanotechnologie beruhte und ihr Immunsystem unterstützte, indem es alle Fremdkörper angriff. Außerdem bestätigte sich der Verdacht, den wir hatten, dass es sich bei ihr um einen Menschen handelte, der vor der Genetischen Revolution aufgewachsen war. Ihr Körper und ihr Erbgut wiesen keinerlei Anzeichen gentechnischer Eingriffe auf und Lachance war völlig aus dem Häuschen. Demi gleichfalls und es gelang den beiden, auf Basis ihrer Berufe, wieder eine funktionierende Kommunikation aufzubauen, nachdem die Ereignisse der letzten Tage nach einem intensiven Intermezzo zu einer zeitweiligen Entfremdung geführt hatten.

Odin und Chastarr arbeiteten währenddessen an einer Übersetzung der Sprache, welche die Frau hauptsächlich gebrauchte, kamen jedoch nicht voran, weil sie kaum ein Wort von sich gab. Im Grunde lag sie lethargisch im Bett und starrte vor sich hin oder schlief - Anzeichen einen Depression, die jedoch für jeden von uns verständlich war.

Währenddessen kam unsere Untersuchung des Schiffes zu einem Halt, den wir wagten nicht, weitere Schritte zu unternehmen, bis wir besser begriffen, was vor sich ging. Wir erwogen einige Male, die Ruinen zu untersuchen, doch der fehlende dreizehnte Sarg und unser Wissen darum, dass die Überlebende uns viele wichtige Informationen geben könnte, hielten uns davon ab. Wir wollten einfach keine Fehler mehr machen.

Lachance gab der Frau nach einer Verschlimmerung der Symptome schließlich Injektionen, die ihre Laune geringfügig verbesserten, aber sie nicht weniger wortkarg machten. Ich hatte eines Tages genug und wusste vielleicht als Einziger, was sie brauchte.

Ich stiefelte in die Krankenstation, zog ihr die Decke weg, zerrte sie aus dem Bett, warf ihr ein paar praktische Kleidungsstücke aus Aris Schrank entgegen und ließ sie über den Tonfall meines Monologes verstehen, dass sich augenblicklich etwas ändern musste.

Sie reagierte beinahe lethargisch, zog sich jedoch die Kleidung an, folgte mir auf das Aussichtsdeck, wo ich ihr eine Tasse Kaffee machte und in ihre schlanken Finger drückte.

Ich musterte sie.

Sie war dünn, aber athletisch. Ihre Haare waren schwarz, ihre Augenbrauen akzentuiert und ihre Wangenknochen ausgeprägt. Ihre Haut war nicht so dunkel wie Octaviens, aber deutlich dunkler als meine. Sie sah wie keine Frau aus, die ich je gesehen hatte und doch war sie eindeutig ein Mensch. Die Tatsache, dass sie ein genetischer Vorfahre war, ein ursprünglicher Mensch, hatte für viel Diskussionsstoff an Bord gesorgt. Wenn ich es nicht gewusst hätte, würde ich es jedoch nicht bemerken. Sie war nicht hässlich, hatte einen gesunden Körperbau und zeigte abgesehen von ihrer nachvollziehbaren Verfassung keine Auffälligkeiten, die sie von den Menschen unterschieden, die ich kannte … und zu denen ich selbst gehörte.

Es wurde jedoch Zeit, dass ihr jemand klarmachte, was mit ihren Nachfahren geschehen war. Ich bedeutete ihr, den Kaffee zu trinken und sie blinzelte, als sie daran roch.

Überraschenderweise nahm sie einen tiefen Schluck und sagte: »Qufah?«

Ich nannte ihr das englische Wort für Kaffee, dann den Begriff in Claifexis, doch sie zuckte mit den Schultern.



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