NeuGier by Alexa McNight

NeuGier by Alexa McNight

Autor:Alexa McNight
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Erotik
ISBN: 9783862772353
Herausgeber: blue panther books
veröffentlicht: 2013-05-30T22:00:00+00:00


Elf

Zum fünften Mal an diesem Montagmorgen ließ Jackson das Handy in der Tasche verschwinden, ohne die Bonjour-SMS geschickt zu haben. Er würde es heute ganz einfach nicht tun, beschloss er, und auch morgen nicht. Zwei Tage lang würde er einmal nichts schreiben – und auch nicht antworten, wenn Kate sich meldete. Bestimmt würde sie irgendwann schreiben und sich wundern, wo sein »Bonjour« blieb.

Sowieso war ihm nicht nach dem Austausch erotischer Gedanken zumute, denn auf der Baustelle, zu der er sich auf den Weg machte, erwartete ihn eine Menge Ärger. Die Firma, die er für die Elektroinstallationen beauftragt hatte, lag mit ihren Arbeiten aufgrund von krankheitsbedingtem Personalmangel bereits eine Woche hinter dem Bauzeitenplan. Außerdem war der Trockenbau in der fünften Etage nicht nach seinen Vorgaben ausgeführt worden und musste korrigiert werden. Die Fliesenleger, die nächste Woche auf die Baustelle kommen wollten, hatten wiederum Probleme mit der Materialbeschaffung, womit sich eine weitere Verzögerung ankündigte. Den Fertigstellungstermin, den er der Stadt zugesagt hatte, würde er definitiv nicht einhalten können. Es würde ihn einiges an Contenance kosten, seinen Ärger darüber im Zaum zu halten und nicht unfair zu werden.

Er hatte also ganz andere Sorgen.

Ganz andere Sorgen, als darüber nachzugrübeln, warum er mit Kate in diese schreckliche Bar gefahren war. Schließlich hätte er damit rechnen müssen, dass dies ihrer speziellen Beziehung den unerwünschten Touch der Normalität verlieh.

Innerlich grollend gestand Jackson sich ein, dass er es in diesem Moment exakt so gewollt hatte. Er war sogar froh darüber gewesen, sie noch nicht an ihrem Auto abliefern und sich auf den Rückweg in – wie sie es genannt hatte – sein Leben machen zu müssen. Als er sich schließlich von ihr verabschiedet und beobachtet hatte, wie sie davonfuhr – in ihr Leben – war ihm speiübel gewesen. Nicht vom Burger, denn der war überraschend gut gewesen, sondern von dem Gefühl, das sich da in ihm ausgebreitet hatte: Er hatte sich glücklich gefühlt, euphorisch beinahe – und dennoch betrübt, weil er sie schon vermisste.

Inzwischen war er nur noch sauer.

Er musste das alles irgendwie besser unter Kontrolle halten, sich selbst vor allen Dingen, denn diesen Weg, auf den Kate ihn hier lotste – unbewusst natürlich –, den wollte er nicht gehen. Er wollte Sex. Punkt. Wie er es ihr gesagt hatte. Gab er die Kontrolle ab, würden die Dinge aus dem Ruder laufen. Er würde mehr wollen. Sie würde mehr wollen. Und dies würde das Ende ihrer fantastischen Reise bedeuten. Denn ein Mehr war einfach nicht drin. Ein Mehr bedeutete Grenzen ganz anderer Art, und Fesseln, aus denen er sich vor nicht ganz zwei Jahren unter Höllenqualen befreit hatte – als er festgestellt hatte, dass es gar nicht mehr sein Leben war, das er lebte, sondern ein ihm auferlegtes. Ein Leben voller Regeln, Pflichten,Verboten,Selbstverständlichkeiten und Routine. Die Gewohnheit und die Bequemlichkeit waren es gewesen, die ihn blind gemacht hatten, während so etwas wie Liebe und Geborgenheit es ihm schwer gemacht hatten, sich davon zu lösen.

Möglicherweise, gestand sich Jackson ein, war er beziehungsunfähig. Was ihn beengt hatte, waren nun einmal die typischen Charakteristika einer Partnerschaft.



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