Nathaniel - Vertraute Liebe by Drucie Anne Taylor

Nathaniel - Vertraute Liebe by Drucie Anne Taylor

Autor:Drucie Anne Taylor [Taylor, Drucie Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-06-12T22:00:00+00:00


Kapitel 6

Zwei Wochen sind vergangen, seit Kliv und Anson mich nach Hause gefahren haben. Ich war nicht mit ihnen am Strand, sondern habe mich verkrochen, weil ich es in der Hitze draußen kaum aushalte. Ich gehe nur raus, wenn ich einkaufen muss, aber selbst dann beeile ich mich, damit ich schnell wieder in die kühle abgedunkelte Wohnung komme.

Im Internet habe ich mich darüber informiert, was für Schwangere gut ist und was nicht. Ich sollte auf Petersilie verzichten, auch auf Brennnesseltee und alles Mögliche, was entwässernd wirkt. Außerdem darf ich keine Rohmilcherzeugnisse essen. Das ist zum Kotzen, weil ich verdammt gerne Mozzarella esse, und das in rauen Mengen. Schwanger sein ist echt kein Spaß und das muss ich noch knapp neun Monate aushalten. Uncool!

Mein Handy klingelt, als ich wieder einmal surfe. »Cooper«, melde ich mich.

»Hey, Shai«, erwidert Nath. »Wie geht’s dir?«

»Ganz okay und dir?«

»Ich denke, ich habe den Schock überwunden. Hast du Zeit zum Reden?«

»Ja. Ich habe Zeit für dich«, erwidere ich und schlucke.

»Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, Vater zu werden. Ich meine, wenn ich Vater werde, möchte ich auch mit der Kindesmutter glücklich sein, aber du willst mich nicht mehr«, erklärt er. Mein Herz fängt schmerzhaft an zu hämmern. Er will, dass ich es abtreiben lasse. Ganz bestimmt will er das.

»Das heißt, du willst, dass ich das Baby abtreiben lasse?«, hake ich nach, als ich meine Stimme wiedergefunden habe.

»Bist du wahnsinnig? Ich will nicht, dass du unser Kind umbringst! Ich will etwas Anderes«, antwortet er entschieden.

»Was denn?«, frage ich vorsichtig. Okay, er will es bestimmt zur Adoption freigeben, oder dass seine Eltern sich um unser Kind kümmern. Er will es mir wegnehmen. Ich hole tief Luft und habe das Gefühl, jeden Moment eine Panikattacke zu bekommen.

»Ich möchte, dass du mir noch eine Chance gibst. Wir versuchen es ernsthaft miteinander, ohne wenn und aber, okay?«, sagt er.

Mir fallen sämtliche Berge dieser Welt vom Herzen. Keine einfachen Steine, ganze Berge. »Oh Gott sei Dank«, entfährt es mir.

»Was dachtest du denn?«, möchte er wissen.

»Ich dachte an etwas viel Schlimmeres«, antworte ich und verziehe das Gesicht. Noch eine dümmere Antwort hätte ich nicht geben können.

»Das kann jetzt vieles bedeuten«, sagt er amüsiert.

»Ich dachte, dass du mich zum Abtreiben oder zu einer Adoption bringen willst«, erwidere ich aufrichtig.

Nathaniel zieht scharf die Luft ein. »Das würde ich niemals tun. Klar sind wir jung und haben nicht aufgepasst, aber ich stehe zu meinem Kind und zu dir. Ich bin nicht so ein Arschloch und zwinge dich zu so etwas.«

»Ich weiß, aber ich bin noch immer mit der Situation überfordert. Ich bin geil; mir tut alles weh; ich kotze in einer Tour, wenn ich an mein Lieblingsessen denke; und meine Brust spannt ohne Ende«, erkläre ich. »Ich habe einfach eine Scheißangst vor dem, was auf mich zukommt.«

»Shai, ich bin bei dir. Ich lasse dich das nicht allein durchmachen, sondern werde dir helfen, wo ich kann und so gut ich kann. Verstehst du das? Ich lasse dich nicht im Stich!«, sagt er entschieden.

Ich seufze. »Danke, Nath.«

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er nickt.



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