Nachtschicht by Jane Hunt

Nachtschicht by Jane Hunt

Autor:Jane Hunt [Hunt, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-08T00:00:00+00:00


Brian erreichte das Haus und half Julian dabei, Dana aus dem Auto zum Haus zu führen. Dana weinte noch immer. Sie bekam ihre Tränen nicht unter Kontrolle.

Die Haustür ging auf, erschrocken kam Marie heraus.

„Hatte sie einen Unfall?“

„Nein Mutter, wir bringen sie erst einmal herein.“ An Julian gewandt fragte er: „Schaffst du es allein?“

Julian nickte und trug Dana die Stufen hoch. Im Wohnzimmer ließ er sie auf ein Sofa sinken und deckte sie zu. Er setzte sich neben sie auf die Kante des Sofas und hielt ihren Kopf in seinem Arm. Brian blieb unschlüssig in der Tür stehen.

„Mutter, kannst du uns Kaffee bringen?“, fragte er.

Marie war froh, eine Aufgabe zu haben und eilte in die Küche.

Nach einer Weile versiegten Danas Tränen. Marie kam mit dem Kaffee herein und stellte die dampfenden Tassen auf den Tisch vor Julian.

„Möchtest du alleine sein?“, fragte Julian leise.

Dana schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube es geht wieder.“

Julian reichte ihr ein Taschentuch, mit dem sie ihre Augen trocknete und ihre Nase putzte.

„Es tut mir leid, ich war darauf nicht vorbereitet.“

„Das konntest du nicht. Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen!“

„Ich habe seit diesem Tag so viele Kinder gesehen. Am Anfang habe ich regelrecht nach Ähnlichkeiten gesucht. Ich war enttäuscht, wenn ich keine fand. Aber diese beiden Mädchen. Oh, Gott Julian das war so unheimlich.“

„Schscht, denk jetzt nicht mehr daran“, Julian strich Danas Locken aus der Stirn. An Brian gewandt meinte er dann: „Sag Ruth, sie soll meine Termine heute Mittag absagen, ich komme nicht mehr ins Büro.“

„Geht klar.“

„Unsinn. Du brauchst nicht hierzubleiben.“

„Ich werde dich so nicht alleine lassen.“

„Ich bin doch nicht allein. Marie ist hier.“

„Trotzdem, ich will bei dir sein.“

„Komm heute Abend früher nach Hause. Aber sag nicht schon wieder alles ab wegen mir. Das ist nicht gut.“

„Kleines, die Welt geht nicht unter, wenn ich ein paar Termine verschiebe.“

„Trotzdem. Ich werde eine heiße Schokolade trinken und dann geht es mir wieder besser, versprochen.“

Unschlüssig sah Julian von Dana zu Brian und Marie. Doch diese schauten ihn noch ratloser an, als er es selbst war. Richtig, die beiden hatten ja gar keine Ahnung, fiel es Julian ein.

„Dana, darf ich erfahren, was los war?“, fragte Brian unsicher.

Dana nickte. Sie setzte sich auf und nahm ihre Kaffeetasse in die Hand. Vorsichtig nahm sie einen Schluck. Da er nicht mehr heiß war, trank sie weiter. Die anderen setzten sich nun ebenfalls und griffen nach ihren Tassen.

Dana räusperte sich einige Male und berichtete dann vom Verlust ihrer Familie. Sie erzählte von ihrem letzten gemeinsamen Frühstück, von ihrem letzten Einschlaflied, von der letzten Wette, aus welcher Richtung der Zug kommen würde, der letzte Zug. Julian rutschte währenddessen zu ihr auf das Sofa und hielt sie im Arm.

Als sie geendet hatte, sagte lange keiner ein Wort. An Maries Wangen liefen stumme Tränen hinunter.

Schließlich räusperte sich Dana und meinte: „Ihr solltet etwas essen. Ich habe euch um eure Mittagspause gebracht.“

Marie stand auf und ging in die Küche. Nach wenigen Augenblicken kam sie mit einer Platte voll Sandwiches wieder zurück. Sie gab jedem eines in die Hand. Dana wollte zuerst ablehnen, nahm es dann aber doch dankbar an.



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