Nacht des Begehrens (Immortal after Dark Bd 1) by Kresley Cole

Nacht des Begehrens (Immortal after Dark Bd 1) by Kresley Cole

Autor:Kresley Cole [Cole, Kresley]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-10-29T09:11:02+00:00


Emma überlief immer noch eine Gänsehaut, wenn sie daran dachte, was sie während des Vampirangriffs beobachtet hatte. Zu ihrem Unglück wusste sie nun ganz genau, wie Lachlain aussah, wenn er sich verwandelte. Es sah ein bisschen wie ein verwackeltes, unscharfes Dia aus, das über seine menschliche Gestalt projiziert wurde und etwas Ungezähmtes, Raubtierhaltes erleuchtete, das vollständig von ihm Besitz ergriffen hatte. Und jetzt lag sie in seinem Bett.

„Emma, was du in dieser Nacht gesehen hast - so bin ich nicht.“ Das Feuer warf Schatten auf sein Gesicht und rief weitere Erinnerungen wach. „Das ist nur ein kleiner Teil von mir, den ich unter Kontrolle habe.“

„Kontrolle?“ Sie nickte bedächtig. „Dann hast du dich also dazu entschieden, mich anzugreifen? In dem Hotelzimmer. Du wolltest mich erwürgen?“

Sie glaubte zu sehen, wie er kaum merklich zusammenzuckte. „Ich muss dir etwas erklären. Du weißt, dass die Horde mich gefangen gehalten hat, aber du weißt nicht, dass ich ... gefoltert wurde. Das hat mein Verhalten und mein Denken beeinflusst.“

Sie hatte gewusst, dass er gefoltert worden war, nur nicht, auf welche Weise. „Was haben sie dir angetan?“

Seine Miene wurde wachsam. „Ich werde dich mit diesen Einzelheiten niemals belasten. Warum hast du mir nicht erzahlt, dass du zum Teil Walküre bist?“

„Was für einen Unterschied hätte das gemacht? Ich bin und bleibe trotzdem ein Vampir, und meine Tanten sind nach wie vor deine Feinde.“

„Nein, sind sie nicht“, widersprach er. „Ich zähle zarte, feenhafte Frauen, die auf einem anderen Kontinent leben, nicht zu meinen Feinden.“

Sein abschätziger Tonfall wurmte sie fast genauso sehr, als hätte er zugegeben, ihr Feind zu sein. „Wann kommt Annika mich holen?“

Er kniff die Augen zusammen. „Du hast mir dein Wort gegeben, dass du bis zum Vollmond bei mir bleibst.“ Emma verschlug es fast den Atem. „Du hast also nicht ... Sie kommt gar nicht?“

„Jedenfalls nicht jetzt.“

ihr Mund öffnete sich, während Fassungslosigkeit sie durchflutete. „Unglaublich! Weil du einer anderen Zeit angehörst, werde ich dich jetzt mal kurz mit einigen Regeln bekannt, machen. Regel Nummer eins: Wenn Emma um ein Haar von Vampiren abgeschlachtet wird, bekommt sie eine ,Du kommst aus dem Gefängnis frei'-Karte auf diesem netten kleinen Spieleabend bei Lykaes zu Hause.'„ Sie hielt zwei Finger hoch. „Regel Nummer zwei? Jetzt, wo meine Tanten wissen, was du bist, werden sie dich umbringen, wenn du mich nicht auf der Stelle zum Koven zurückkehren lässt. Deine einzige Chance ist, mich so schnell wie möglich gehen zu lassen.“

„Sollten sie diesen Ort finden, dann haben sie sich einen Versuch redlich verdient.“

Ihre Unterlippe begann zu zittern, als sie merkte, dass er von seinem Standpunkt nicht abweichen würde. „Du würdest mich von meiner Familie fernhalten, obwohl ich sie gerade jetzt am nötigsten hätte?“ Ihr rollte eine heiße Träne über die Wange. Früher schienen ihre Tränen ihn abzustoßen. Jetzt wirkte er gequält. Er streckte rasch die Hand aus, um sie fort zu wischen.

„Du möchtest nach Hause gehen, und das wirst du auch.

Allerdings nicht in den nächsten Tagen.“

Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Enttäuschung zu verhehlen. „Was für einen Unterschied sollen denn ein paar Tage schon ausmachen?“

„Dasselbe frage ich dich.



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