Mythen und Legenden der griechischen und römischen Antike by E.M. Berens

Autor:E.M. Berens
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand
veröffentlicht: 2021-04-15T00:00:00+00:00

DIE WINDE.

Nach den ältesten Überlieferungen war Æolus ein König der Æolischen Inseln, dem Zeus die Herrschaft über die Winde übertrug, die er in einer tiefen Höhle eingeschlossen hielt und die er nach Belieben oder auf Befehl der Götter freiließ.

In späteren Zeiten änderte sich dieser Glaube, und die Winde wurden als eigenständige Gottheiten betrachtet, deren Aussehen den jeweiligen Winden entsprach, mit denen sie identifiziert wurden. Sie wurden als geflügelte Jünglinge dargestellt, die in voller Kraft durch die Lüfte fliegen.

Die wichtigsten Winde waren: Boreas (der Nordwind), Eurus (der Ostwind), Zephyrus (der Westwind) und Notus (der Südwind), die als Kinder von Eos und Astræus angesehen wurden.

Es gibt keine interessanten Mythen, die mit diesen Gottheiten verbunden sind. Zephyrus war mit Chloris (Flora), der Göttin der Blumen, vereinigt. Von Boreas wird berichtet, dass er, während er über den Fluss Ilissus flog, am Ufer Oreithyia erblickte, die reizende Tochter des Erechtheus, des Königs von Athen, die er in seine Heimat Thrakien entführte und dort zu seiner Braut machte. Boreas und Oreithyia waren die Eltern von Zetes und Calais, die später in der Expedition der Argonauten berühmt wurden.

In Athen wurde zu Ehren des Boreas ein Altar errichtet, weil er die persische Flotte, die die Griechen angreifen wollte, vernichtet hatte.

Auf der Akropolis in Athen befand sich ein berühmter achteckiger Tempel, der von Perikles erbaut wurde und den Winden gewidmet war, an dessen Seiten ihre verschiedenen Darstellungen zu sehen waren. Die Ruinen dieses Tempels sind noch zu sehen.

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