Meister der Dimensionen by Farmer José Philip

Meister der Dimensionen by Farmer José Philip

Autor:Farmer, José Philip [Farmer, José Philip]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-11-19T23:00:00+00:00


Zehntes Kapitel

Zwei Wochen lang ritten sie nahezu ununterbrochen, dann hatten sie endlich den Wald der vielen Schatten erreicht. Wuchtig und finster ragten die Baumriesen auf; dichtes, scheinbar undurchdringliches Unterholz wucherte überall zwischen den Stämmen.

Und außerdem kam die Zeit des Abschieds. Die Hrowakas näherten sich Wolff, hielten eine Abschiedsrede, legten ihm die Hände auf die Schultern und umarmten ihn. Er war nun einer der Ihren, und wenn er gemeinsam mit Kickaha zurückkehrte, konnte er sich im Lager des Bärenvolkes ein Tipi und eine Frau nehmen, mit ihnen zur Jagd ausreiten oder in den Kampf ziehen. Wolff war nun KwashingDa, der Starke, denn er hatte an ihrer Seite gekämpft und ein Halbpferd mit bloßen Händen besiegt.

»Man wird dir ein Bärenjunges geben, mein Bruder, wenn du einst zu uns zurückkehrst«, sagte einer der Unterführer der Hrowakas. »Und du wirst dieses Junge großziehen … Du wirst vom Herrn gesegnet sein und viele Tochter und Söhne dein eigen nennen können …«

»Es gibt keine größere Ehre für mich, als von den Kriegern des Bärenvolkes akzeptiert zu werden«, erwiderte Wolff wahrheitsgemäß und reichte den Männern die Hand.

Schließlich brachen Kickaha und Wolff auf. Noch einmal winkten sie den zurückbleibenden Hrowakas zum Abschied zu, dann verschluckte sie der Wald der vielen Schatten.

Viele Tage vergingen, in denen die beiden Gefährten unbehelligt blieben. Stets waren sie auf der Hut … Und als sie eines Morgens erwachten, zeigte es sich, dass sie gut daran taten, noch vorsichtiger zu sein: Ihre Pferde waren verschwunden.

Wolff fluchte und suchte die Umgebung nach Spuren ab. Nach kurzer Zeit fand er Abdrücke, in die der Fuß eines Menschen viermal hineinpasste …

»Zum Teufel!«, knurrte er gleichsam betrübt und aufgebracht, denn er hatte sein Reittier, das ihm ein treuer und braver Gefährte gewesen war, gerne gemocht. Doch nun …

Kickaha sagte: »Ein VaGanassit hat sich unsere Tiere geholt, und wir können froh sein, dass er uns verschmähte. Es ist ein Schuppenungeheuer, dessen Haut zur Hälfte aus Silizium besteht. Pfeile würden wirkungslos an ihm abprallen. Vergiss die Pferde … Irgendwann einmal können wir zurückkehren und das Ungeheuer zur Strecke bringen. Über offenem Feuer gebraten, schmeckt sein Fleisch köstlich … Aber jetzt dürfen wir uns nicht mit einer Jagd aufhalten. Gehen wir, Freund!«

Wolff fügte sich.

Zu Fuß schlugen sie sich durch den Wald der vielen Schatten – und ließen ihn schließlich hinter sich.

Das Land jenseits des Waldes war hügelig und von einem breiten, mächtigen Fluss durchzogen. Es gab zahlreiche Seen und schroffe Felsenklippen, die Wolff an die engen Täler von Wisconsin erinnerten.

Sie bauten ein Kanu und brachten es zu Wasser. Der breite Fluss, der sie trug, brachte sie zügig voran.

»Eine schöne, aber eine gefährliche Gegend«, kommentierte Kickaha. »Die Jagdgründe der Chacopewachi und der Enwaddit …«

Während der folgenden dreizehn Tage bekam Wolff dreimal die Gelegenheit, die Krieger dieser Stämme kennenzulernen. Denn so oft tauchten plötzlich mehrere mit Kriegern besetzte Kanus auf, die ihre Verfolgung aufnahmen … Kickaha und Wolff paddelten wie besessen, um ihnen zu entkommen – und sie schafften es jedes Mal, dem Tod im letzten Moment zu entgehen. Schließlich – am Abend des dreizehnten Tages – versenkten sie ihr Kanu und nahmen die Wanderschaft wieder auf.



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