Mein verficktes Jahr by Mona Rausch

Mein verficktes Jahr by Mona Rausch

Autor:Mona Rausch
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: mvg Verlag
veröffentlicht: 2014-01-27T23:00:00+00:00


Sex aus dem Spielzeugkoffer. Wenn der Unterleib zur Playstation wird

Wenn sich eine Frau wie ein Promi beachtet fühlen möchte, muss sie einfach einen Sexshop aufsuchen. Und zwar nicht diese dezent auf weibliches Publikum abgestimmten Erotikgeschäfte, sondern die harten Läden klassischen Zuschnitts, in denen der männliche Kunde noch König ist. Kaum betritt eine Frau dieses ureigene Terrain der chronisch Untervögelten auf der Suche nach Ersatzbefriedigung, schon ist sie der Aufmerksamkeit sämtlicher Besucher gewiss. Inklusive die des 1-Euro-Jobbers an der Kasse. Selbstverständlich alles gaaanz unauffällig.

Auf der ewigen Suche nach dem ultimativen Lusterlebnis war ich irgendwann auf die Idee verfallen, zu künstlichen Hilfsmitteln zu greifen und mir den ersten Vibrator meines Lebens zuzulegen. Und weil ich seit dem Erlebnis mit dem Gangschaltungsvibrator immer noch unter einem Trauma litt, hatte ich mich dazu entschieden, den Kauf dieser Gerätschaft in einem konventionellen Sexshop zu tätigen. Ein Laden in Bahnhofsnähe, die Schaufenster in neutrales Rot getaucht, versprach die Befriedigung meines Bedürfnisses.

Als ich den Laden eines Abends betrat, war er gut gefüllt mit Feierabendkäufern. Die Anstrengung, möglichst nicht zu mir zu starren, hörte man förmlich in den Regalen knirschen. Bisher hatte ich nur wenig Kontakt mit vibrierenden Vorrichtungen aus Hartplastik gesammelt. »Georg«, einer meiner derzeitigen Lover, war sozusagen Heavy User und hatte mich mit den mannigfaltigen Möglichkeiten vertraut gemacht. Eines Tages, als er befand, ich habe mir sein volles Vertrauen erfickt, hielt er mich für würdig, mir seine persönliche Spielzeugsammlung vorzuführen. Er holte einen Koffer aus seinem Schlafzimmer, der mich an meinen Spielzeugkoffer erinnerte, in dem ich als Kind meine Puppen und deren Kleider aufbewahrt hatte. Der Inhalt seines Koffers war allerdings nicht ganz so jugendfrei wie meiner. Neben einer umfassenden Sammlung von Teenie-Videos (ich beschloss, diesen Tatbestand nicht weiter zu kommentieren) und einer äußerst beeindruckenden Gummivagina besaß er Vibratoren in allen Größen und Farben. Wären sie hohl, hätte man sie ineinanderschachteln können wie die berühmten russischen Matroschka-Puppen. Aber sie waren natürlich alle massiv mit Gummi gefüllt, um dem enormen Druck, dem sie bei ihrem Einsatz ausgesetzt waren, standhalten zu können. »Georg« liebte es, mir beim Sex in die Öffnung, die gerade nicht belegt war, ergänzend einen Vibrator einzuschieben. Zu Beginn amüsierten mich diese Spielchen, doch irgendwann langweilte mich diese merkwürdige Form der Doppelbelegung, und ich empfand es als eine ungebührliche Einmischung in meine inneren Angelegenheiten. Doch mein Interesse an den künstlichen Lustverstärkern war definitiv geweckt, und so überließ ich »Georg« seinen »heißen Teenie-Schenkeln« und machte mich auf die Suche nach einem neuen Privatspielzeug.

Der Shop meines Vertrauens bot alles, was die schmutzige Fantasie begehrte: Dildos in Pfeffermühlengröße. Analstöpsel vom Durchmesser einer Vittel-Flasche. Saugnäpfe zum Aufpumpen der Klitoris auf Penisniveau. Ein SM-Starter-Kit in der Blisterpackung mit Handschellen, Peitsche, freundlicherweise auch Gleitgel und einer weichen Unterlage. Die fleischfarbene Wand mit den nach Themen sortierten Pornos überließ ich dem Rest der ausschließlich männlichen Kundschaft, die ihren Blick flink zwischen mir und den DVDs hin- und herflitzen ließen im Bemühen, mich in die auf den Covern dargestellten Positionen hineinzufantasieren.

Eigentlich frage ich mich, wer heutzutage noch Geld für Pornos bezahlt, wo es die doch gratis im Internet gibt, aber egal.



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