Macht und Begierde by Tara Sue Me

Macht und Begierde by Tara Sue Me

Autor:Tara Sue Me [Me, Tara Sue]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Lago Verlag
veröffentlicht: 2016-03-08T23:00:00+00:00


Am nächsten Morgen traf ich mich mit Julie in einem Café in der Nähe des Hotels. Offensichtlich kam sie aus ihrem Blumenladen, denn sie trug ein pinkfarbenes T-Shirt mit dem Aufdruck PETAL PUSHERS auf der Vorderseite.

»Mir gefällt der Name Ihres Geschäfts«, sagte ich und nahm auf einem braunen Plüschsessel Platz.

»Danke. Wir wollten etwas, woran sich die Leute erinnern würden.«

Sie nahm einen Schluck von ihrem Latte macchiato und seufzte. »Hm, das tut gut. Wir waren heute Morgen so beschäftigt, dass ich nicht einmal Zeit fand, Kaffee zu kochen. Ich habe bei Daniel übernachtet, und wir sind spät aufgestanden … na ja, es war spät, als wir das Bett verlassen haben. Aufgewacht sind wir schon früh.«

Angesichts ihrer sachlichen Haltung musste ich lächeln. »Ich kann mich noch an solche Zeiten erinnern.«

»Das hört sich so an, als wären sie vorbei.«

»Ja, das sind sie. Es ist nicht einfach mit den Kindern und all dem.«

Sie nickte und nippte erneut an ihrem Latte. »Wie verläuft die Woche?«

»Gut. Eine Menge neuer Erfahrungen. Eins ist sicher: Ich habe jede Menge Stoff zum Schreiben.« Ich holte mein Notizbuch heraus und schlug eine leere Seite auf. »Wie ich Ihnen bereits am Telefon sagte, soll dies wirklich zwanglos sein. Ich werde weder Ihren Namen noch sonst etwas verwenden, woran man Sie erkennen könnte, und wenn Sie irgendeine Frage nicht beantworten wollen, ist das völlig in Ordnung. Sie haben mir erzählt, Sie hätten Daniel kennengelernt, als er in Ihr Geschäft kam. Wussten Sie damals schon, dass er ein Dom ist?«

»Oh nein«, versicherte sie. »Ich hatte keine Ahnung. Aber als er gegangen war, versuchte Sasha, meine Freundin und Geschäftspartnerin, mich von ihm abzubringen.«

»Hat wohl nicht funktioniert, oder?«, fragte ich grinsend.

»Nein.« Ihr Lächeln verriet die Liebe, die sie für ihren Dom empfand.

»Wir konnten nicht voneinander lassen. Aber erst bei einem Gruppentreffen mit Sasha fand ich heraus, dass er ein Dom war.«

»Sie sind zu einem Gruppentreffen gegangen?«

»Ich war immer neugierig, und Sasha war … ist eine Sub.«

»Ich verstehe«, erwiderte ich, obwohl mir nicht ganz klar war, ob Sasha immer noch eine Sub war oder nicht.

»Langsam und behutsam machte mich Daniel mit diesem Lebensstil bekannt. Manchmal glaube ich, für gewisse Dinge bereit zu sein, aber er hält mich zurück und möchte, dass ich noch warte. Das gefällt mir nicht immer, aber ich muss zugeben, dass er fast immer recht hat.«

»Nervige Doms.«

Sie lachte. »Ja.«

»Darf ich fragen, wie lange Sie und Daniel jetzt zusammen sind?«

»Ungefähr vier oder fünf Monate.« Sie nestelte an ihrem Halsband. »Und seit ungefähr einem Monat trage ich sein Halsband.«

Ich nickte und machte mir Notizen. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung gehabt, dass sie diesen Lebensstil erst seit so kurzer Zeit praktizierte. Aber ihre Begeisterung war wie eine frische Brise.

»Sie haben Ihre Sub-Neigung also voll akzeptiert«, sagte ich. »War es schwierig?«

»Keineswegs.« Sie lachte. »Eine Zeit lang verschloss ich die Augen davor, hatte aber das Gefühl, eine Lüge zu leben. Ich konnte es nicht aufgeben und trotzdem ich selbst sein, verstehen Sie? Ich hatte fast das Gefühl, dass ich vorgaukelte, keine Sub zu sein.«

Ich schrieb ihre Worte nieder.



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