Lord Ajax by Georgette Heyer

Lord Ajax by Georgette Heyer

Autor:Georgette Heyer [Heyer, Georgette]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7517-0302-4
Herausgeber: beHEARTBEAT
veröffentlicht: 2020-02-15T00:00:00+00:00


Kapitel 12

Claud hatte eine Knopflochblume von ungeheuren Ausmaßen erworben, eine Zierde, die einer Erscheinung, die bemerkenswert genug war, Ottershaws Verblüffung zu motivieren, den entscheidenden Schliff gab. Selten genug beehrte ein junger Adeliger Rye, am wenigsten in langschößigem Rock, Kniehosen und Stulpenstiefeln, einem Aufzug, der für eine Promenade durch die Bond Street oder den Hyde-Park geeignet gewesen wäre. Und selbst in diesen Modezentren wäre Claud durchaus nicht unbemerkt geblieben, waren doch seine Kniehosen, mit denen er eine neue Mode zu kreieren hoffte, weder von Keksbeige noch von kühlerem Gelb, sondern von zartem Hellviolett. In den Falten des überreichen Halstuchs blitzte eine Ametyhstnadel. Sein Hut, eine Schöpfung des genialen Baxters, verursachte seinem Träger allerdings Bedenken, zeigte er doch eine wahrhaft umwälzende Form: Claud trug weder den runden, von Städtern bevorzugten Filz, noch den flachen der Landleute, sondern ein spitz zulaufendes Gebilde, das noch am ehesten einem Kaminschlot glich. Weit erstaunlicher aber als Hut oder Kniehose wirkte der lange, weite, mit lila Seide gefütterte Wollmantel, der in anmutigen Falten von seinen Schultern hing. Im Allgemeinen pflegten Gentlemen derartige Umhänge nur über Abendanzügen zu tragen. Aber Claud hatte eines Abends gefunden, als er sich im Spiegel besah, ehe er Almacks Gesellschaftsräume aufsuchte, dass seinem weiten Umhang eine gewisse Eleganz nicht abzusprechen sei, und der Gedanke war ihm aufgeblitzt, eine Art Cape zu kreieren, das auch bei Tag angebracht wäre. Er hatte die Idee unverzüglich Polyphant unterbreitet. Polyphant schien nicht viel davon zu halten. Und wiewohl Claud sich im Allgemeinen von Polyphant leiten ließ, war er von dieser Blüte seiner Fantasie dermaßen eingenommen, dass er sie nach mehreren Wochen des Nachdenkens dem kühneren seiner zwei Schneider vorlegte. »Jawohl, Sir«, hatte Mr Stultz erwidert, nicht eben ermunternd, »für ein Maskenfest?«

Claud hatte sich nicht abschrecken lassen. Und als er seinen neuen Mantel zwei seiner nächsten Freunde vorführte, geizten sie nicht mit Ausdrücken der Billigung und des Neids. Noch hatte er sich in London, so adjustiert, nicht blicken lassen, betrachtete den Erfolg des Mantels in Rye jedoch als durchaus ermutigend und neigte zu der Absicht, zu Beginn der Saison in London damit sein Glück zu versuchen.

»Ist das Mr Claud Darracott, Sir?«, fragte Leutnant Ottershaw, sobald er seiner Stimme wieder mächtig war.

»Ja«, erwiderte der Major. »Das ist er.« Der Leutnant tat einen tiefen Atemzug. »Freut mich, ihn zu sehen«, sagte er einfach, »ich habe schon viel von ihm reden gehört, glaubte allerdings davon kaum die Hälfte.«

Claud, in Hörweite angelangt, hob das Lorgnon ans Auge, um den Gesprächspartner seines Vetters genauer besehen zu können. Den Leutnant wiederum faszinierte dieses verzerrt vergrößerte Auge so sehr, dass er den Blick nicht davon zu wenden vermochte und sich diesem Zauber erst entrang, als Claud das Glas sinken ließ und Hugo begrüßte, überaus unfreundlich: »Zum Teufel, Vetter – ich hab Sie schon überall gesucht! War sogar in der Kirche! Und hätt ich nicht fast jeden, der mir entgegenkam, nach einem Turm auf zwei Beinen gefragt, wär ich wahrscheinlich noch immer auf der Jagd nach Ihnen!«

»Ich hab mich verplauscht«, entschuldigte sich Hugo, »mit Leutnant Ottershaw.«

»Wie



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