Little Dog und ich by Ann Garvin

Little Dog und ich by Ann Garvin

Autor:Ann Garvin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Diana Verlag
veröffentlicht: 2015-10-22T00:00:00+00:00


15 – Anhalten, Fallen lassen und Herumwälzen

Lucy folgte Marks Auto in ihrem Subaru und überdachte noch einmal ihre impulsive Zusage zu einem Sandwich und einer Einführung für den neuen Hund bei Mark zu Hause. Sie hatte sich von der Geschichte einer Liebe zwischen Hund und Mann mitreißen lassen, von Marks Wohlgefühl bei der Entscheidung, Bella zu sich zu nehmen. Aber jetzt war es zu spät. Sie hatte bereits zugestimmt.

Während sie vor seinem Haus aus dem Wagen stieg, sagte Mark zu ihr: »Also hast du dich verpflichtet, ehrenamtlich bei der Gesellschaft mitzuarbeiten.«

»Die Tage werden etwas lang, wenn man es gewohnt ist, zu arbeiten. Ich denke, das wird mich davor bewahren, in Schwierigkeiten zu geraten.«

»Sublimierung. Das ist eine gute Strategie für vieles im Leben.«

Als sie sich seinem Haus im Cape-Cod-Stil näherten, bemerkte Lucy die braun gestreiften Markisen, die langen Wimpern an den Dachfenstern ähnelten, was dem Haus einen bescheidenen »Wer, ich?«-Ausdruck verlieh.

»Das ist dein Zuhause? Ich hatte eher etwas, ich weiß auch nicht, etwas mehr Polizeiartiges erwartet.«

»Was mit Gittern an den Fenstern und einer Harley in der Einfahrt?«

»Das trifft es.«

»Das Haus gehörte meiner Großmutter. Ich habe es geerbt und restauriere es seit acht oder neun Jahren.« Während er sprach, betrat Bella das Haus durch die Vordertür, den Tennisball noch immer im Maul. Dann ließ sie den Ball fallen, trabte zur Couch und schlief umgehend darauf ein.

Mark hob die Augenbrauen. »Offenbar ist es erschöpfend, aus einem Tierheim adoptiert zu werden.«

»Little Dog hat genau das Gleiche gemacht. Das Leben von Hunden muss wohl furchtbar anstrengend sein.«

Lucy sah sich um. In der Nähe eines braunen Sofas war ein riesiger Flachbildfernseher an der Wand befestigt. In dem Raum gab es sonst nicht viel anderes, abgesehen von einem Sessel, einem Kamin und einem Perserteppich mit einem komplizierten Muster.

»Dieses Haus schreit ja geradezu, ›eingefleischter Jung­geselle‹«, meinte sie.

»Besser als ›Großmutter‹. Das schreckt die Damen irgendwie ab.«

Lucy spürte die Bemerkung in ihrer Brust. Damen. Sie schluckte, und ihr wurde bewusst, wo sie war. In dem Zu­hause eines Mannes. Eines Mannes, der nicht Richard war.

»Lucy, ich scherze nur. Ich konnte einfach nicht wider­stehen, weil das so lächerlich ist: Ich und Damen! Das war die witzigste Pointe, die mir einfiel.«

Lucy versuchte, ein heiteres Lächeln aufzusetzen. Sie machte einen Schritt nach hinten und trat versehentlich auf ein Wiener Gummiwürstchen in einem Brötchen. Als es quietschte, bemerkte sie einen großen Korb, der mit farbenfrohen Seilen, Gummi-Eichhörnchen, Knochen und Bällen gefüllt war. Da gab es Halsbänder, Leinen und ein beein­druckendes Sortiment an harten und weichen Hundespielsachen.

»Veranstaltest du eine Party?«

»Offensichtlich nicht, sonst hätte ich meine Obsession versteckt.«

»Quietschspielzeug aus Gummi?«

»Und andere wichtige Anreize für die Hundeintelligenz.«

»Wofür willst du den Hund ausbilden – die CIA?«

»Wenn man Hausunterricht erteilt, ist eine Menge Unterricht nötig. Ich brauche jemanden, der die Steuererklärung für mich macht.«

»Sieht aus, als ob du dir dafür die richtige Hündin ausgesucht hättest. Sobald sie aufwacht, könnte sie gut zehn Minuten vor dem nächsten Nickerchen einschieben.« Lucy lachte und berührte ihn impulsiv am Arm. Mark drehte sich um. Sie sahen sich an, gerade so lange, dass es zu lang war.



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