Liebesmond: Black Dagger 19 - Roman (German Edition) by Ward J. R

Liebesmond: Black Dagger 19 - Roman (German Edition) by Ward J. R

Autor:Ward, J. R. [Ward, J. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2012-11-11T23:00:00+00:00


18

Qhuinn war noch nie gut im Warten gewesen. Und das galt schon für Situationen, in denen alles okay war. Aber nachdem er gerade zweimal gelogen hatte, was den Verbleib von John Matthew betraf, war er alles andere als glücklich.

Wie er an der versteckten Tür an der Freitreppe herumhing – damit er im Tunnel verschwinden konnte, sollte jemand vorbeikommen –, hatte er den perfekten Überblick über die Eingangshalle. Und so hatte er auch voll im Visier, als die Tür der Vorhalle aufging und sein absolutes Lieblingspärchen erschien: Blay und Saxton.

Er hätte wissen müssen, dass ihm das nicht erspart bleiben würde.

Blay, der alte Kavalier, hielt Saxton die Tür auf, und dieser warf ihm im Vorbeigehen einen begehrlichen Blick unter gesenkten Lidern hervor zu.

Mann, diese Art des Flirtens war schlimmer, als wenn die beiden öffentlich herumgeknutscht hätten.

Bestimmt hatten sie fein gegessen und waren danach zu Saxton gegangen, für Spielchen von der Sorte, wie man sie hier im Haus schlecht treiben konnte. Eine ungestörte Privatsphäre ließ sich schwer finden auf diesem Anwesen …

Als Blay seinen Burberry-Mantel ablegte und den Kragen des seidenen Button-down-Hemds lockerte, sah man ein frisches Bissmal an seinem Hals. Und eines am Schlüsselbein.

Der Himmel wusste, wo er sie sonst noch überall hatte …

Dann sagte Saxton etwas, das Blay zum Erröten brachte, und das scheue, verhaltene Lachen, das folgte, bescherte Qhuinn einen ernsthaften Magenkrampf.

Na super, dann war diese Schlampe also auch noch ein Komiker, und Blay gefielen seine Witze.

Gratulation.

Damit ging Saxton die Treppe hoch. Blay hingegen kam um die …

Scheiße. Qhuinn nahm Reißaus, stürzte zur Tür und fummelte an der Klinke herum.

»Hallo.«

Qhuinns Hände erstarrten. Sein Körper erstarrte. Sein Herz … erstarrte ebenfalls.

Diese Stimme. Diese weiche, tiefe Stimme, die er fast sein ganzes Leben lang gehört hatte.

Er richtete sich auf und verwarf die Fluchtidee. Dann drehte er sich um und stellte sich seinem früheren besten Freund wie ein Mann. »Hallo. Na, gute Nacht gehabt?«

Scheiße. Das hätte er gern zurückgenommen. Klar hatte er das.

»Ja. Und du?«

»Ja. Alles cool. John und ich waren aus. Jetzt ist er zurück, und wir gehen in den Kraftraum. Er zieht sich gerade um.«

Schwer zu sagen, ob ihn das Lügen oder die stechende Brust so redselig machte.

»Dann kommst du nicht zum Letzten Mahl?«

»Nein.«

Im Hintergrund das Klacken von Billard-Queues. Die Melodie von Jeopardy. Eine Atombombe – in diesem Moment hätte Qhuinn nicht einmal einen Atompilz bemerkt.

Verflucht, Blays Augen waren so verdammt blau. Und … heilige Scheiße, sie waren tatsächlich allein. Wann waren sie das letzte Mal allein gewesen?

Ach ja, richtig, kurz nachdem Blay zum ersten Mal etwas mit Qhuinns Cousin gehabt hatte.

»Du hast also deine Piercings rausgenommen«, meinte Blay.

»Nicht alle.«

»Aber warum? Sie waren doch immer dein Markenzeichen.«

»Schätze, ich will mich jetzt nicht mehr über so etwas definieren.«

Blay zog überrascht die Brauen hoch, und Qhuinn hätte es ihm beinahe gleichgetan. Er hatte offensichtlich etwas anderes aus seinem Mund erwartet. Etwas wie »Na und.« Oder »Ist doch egal.« Oder »Keine Sorge, an den entscheidenden Stellen ist alles beim Alten.«

Und danach hätte er sich am Sack kratzen können und Schnauben wie ein Stier.

Kein Wunder, dass Saxton ihm attraktiv erschien.



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