Liebe gut, alles gut (German Edition) by Mallery Susan

Liebe gut, alles gut (German Edition) by Mallery Susan

Autor:Mallery, Susan [Mallery, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2012-11-09T23:00:00+00:00


5. KAPITEL

Cameron kam sich langsam vor wie der Schuft in einer schlechten Fernsehsendung. Er hätte schwören können, dass alle seine Angestellten ihn hinter seinem Rücken böse anfunkelten. Da er bisher noch keine Helferin ertappt hatte, wie sie ihm böse Blicke zuwarf, fürchtete er, dass er langsam paranoid wurde. Was nicht unbedingt wünschenswert war.

“Das ist alles Rinas Schuld”, murmelte er vor sich hin, während er sorgfältig den schlafenden Hund auf dem Operationstisch überprüfte. Die sechs Monate alte Mischlingshündin gehörte Max Thurman, der K9Rx betrieb, ein Unternehmen, das Therapiehunde ausbildete. Die Hündin war genau zum richtigen Zeitpunkt sterilisiert worden und würde anschließend weiter als Therapiehund ausgebildet werden. Als Cameron sie jetzt sanft berührte, rührte sie sich und erwachte langsam aus der Betäubung.

Jesse registrierte die ersten Lebenszeichen. “Sie scheint in Ordnung zu sein”, sagte sie. “Ich bleibe bei ihr, bis sie wach genug ist, dass wir sie bewegen können.”

Cameron schaute seine Helferin an, um zu prüfen, ob sich hinter ihren Worten eine tiefere Bedeutung verbarg. Er wusste, dass Jesse und Rina Freundinnen waren. Rina war mit allen Menschen befreundet, mit denen sie sich umgab, und das führte zwangsläufig dazu, dass er zum Bösewicht in der ganzen Sache wurde. Womit er wieder bei Paranoia war.

Das ist der Nachteil des Kleinstadtlebens, dachte er, als er den Hund ein letztes Mal tätschelte.

“Lassen Sie mich wissen, wenn es Probleme gibt”, sagte er. “Ich bin in meinem Büro.” Dort würde er die Akte des Hundes auf den neuesten Stand bringen und sich die Termine für den Nachmittag anschauen.

Während er den Flur entlangging, blieb er wie gewohnt kurz vor dem Tiersalon stehen. Rina schwang die Schere wie eine Künstlerin, während sie die Nägel eines kleinen Pudels schnitt. Dabei sprach sie mit leiser, beruhigender Stimme auf das Tier ein. Cameron war dieser Tonfall vertraut. Er hatte ihn gehört, als er mit Grippe flachgelegen hatte und Rina mehr oder weniger bei ihnen eingezogen war, um sich um ihn und Kaitlyn zu kümmern.

Er schüttelte die Erinnerungen ab und marschierte weiter zu seinem Büro. Dabei kam er an der Wand vorbei, an der Hunderte von Fotos von Haustieren hingen, die die glücklichen und dankbaren Besitzer mitgebracht hatten. Rina hatte damals vorgeschlagen, diese Fotowand einzurichten, und seitdem war sie beständig gewachsen. Mehr als eine Familie brachte bei jedem Termin ein neues Foto ihres Lieblings mit.

Am Schwarzen Brett im Wartezimmer hing ein Flyer, der für die Aktion “Adoptier ein Haustier” warb, die am nächsten Wochenende stattfinden sollte. Auch das war etwas, an dem Rina beteiligt war. In seinem Büro musste er um einen Blumentopf mit Katzengras herumgehen, das Rina für die Katzen angeschafft hatte, die über Nacht in der Praxis bleiben mussten.

Rina war allgegenwärtig. Das war ihm bisher nie so aufgefallen. Als er in Fool’s Gold seine Praxis eingerichtet hatte, war sie diejenige gewesen, die ihm gute Tipps gegeben hatte. Zum Beispiel hatte sie ihm gesagt, wo er einkaufen sollte und wie er Probleme mit den Gionni-Schwestern vermeiden konnte – indem er nämlich sich und Kaitlyn abwechselnd bei einer von beiden die Haare schneiden ließ.



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