Küsse ins Glück (German Edition) by Katie Blue

Küsse ins Glück (German Edition) by Katie Blue

Autor:Katie Blue [Blue, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-11-30T16:00:00+00:00


13

Nach der Szene am gestrigen Abend hatte sich Henning nicht wieder bei ihr gemeldet. Jessica wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Sie war sehr verletzt und gekränkt, weil sie nie gedacht hätte, dass Henning ihr so wenig vertraute.

Wie hatte er nur auf die dumme Idee kommen können, dass sie ihm etwas verheimlichte? Sie war enttäuscht, weil sie ihm einfach ein wenig mehr gesunden Menschenverstand zugetraut hätte.

Gestern Abend war sie ein heulendes Elend gewesen und da sie unbedingt jemandem zum Reden gebraucht hatte, tauchte sie bei Annabell auf.

"Gott, wie siehst du denn aus?", hatte diese angesichts ihrer verheulten Augen gefragt. "Was hat Henning angestellt?"

Jessica hatte unter Schluchzern die ganze Geschichte hervorgebracht.

Annabell nahm ihre Freundin in die Arme und tröstete sie. "Er hat Mist gebaut und das weiß er auch. Natürlich bist du verletzt. Er wird schon reumütig wieder angekrochen kommen, du wirst sehen!"

"Ja", hatte Jessica geschluchzt, "aber was ist, wenn ich ihn nun gar nicht mehr haben will."

"Das glaubst du doch nicht im Ernst. Mensch, Jess. Er hat einen Fehler gemacht. Du kannst nicht jedes Mal eine Beziehung beenden, wenn einer etwas falsch macht. Dann wirst du nie einen Partner fürs Leben finden, denn keiner ist perfekt. Außerdem bist du total durcheinander und musst dich erst wieder beruhigen."

Eine Stunde und drei Tassen Tee später war sie etwas ruhiger gewesen und nach Hause gefahren. Annabell hatte ihr geraten, einfach abzuwarten, und das würde sie auch tun.

Jessica fühlte sich jedenfalls schrecklich. Und zu allem Überfluss würde sie heute mit ihrer Klasse auf Exkursion gehen. Eigentlich hatten sie nichts Weltbewegendes vor. Die stellvertretende Klassenlehrerin wollte mit den Schülern in den Zoo fahren. Sie unterrichtete Biologie und die Kinder sollten praktische Übungen absolvieren.

Sie würden mit der Klasse also die S-Bahn nehmen, das kurze Stück zum Zoo laufen und hineingehen. Eigentlich konnte da nichts schiefgehen. Trotzdem waren Ausflüge aller Art immer so eine Sache.

Übelkeit auf Busfahrten, verschluckte Kaugummis, durchweichte Klamotten, weil Brunnen so toll zum Spielen waren, und vieles andere mehr hatte Jessica auf ihren Fahrten schon erlebt.

Deshalb machte sie nach jeder Exkursion und nach jeder Klassenfahrt drei Kreuze, wenn alle Schüler wieder heil angekommen waren.

Andererseits hatte es natürlich unbestreitbar einen Vorteil, wenn man sich um dreißig quirlige Siebtklässler kümmern musste, man kam nicht allzu viel zum Nachdenken.

Drei Stunden später hatte sie sich mit ihrer Kollegin ins Zoorestaurant gesetzt, um einen Tee zu trinken.

"Die Führung war sehr kurzweilig oder? Und deine Süßen haben wirklich interessiert zugehört!", meinte ihre Kollegin Liane gerade.

"Wir hatten Glück. Beim letzten Mal haben wir eine Frau erwischt, die mit so einer langweiligen und leierigen Stimme gesprochen hat, dass mir glatt die Füße eingeschlafen sind. Und natürlich war es für mich sehr unangenehm, als die Schüler deshalb angefangen haben zu quatschen. Ich habe sie ermahnt und dabei gedacht, kein Wunder, dass sie der Frau nicht folgen können."

"Ich fand vor allem die Erläuterungen zu den Pinguinen interessant. Bestimmt gibt es heute Abend in einigen Elternhäusern am Abendbrotstisch ausführliche Schilderungen dessen, was sie heute erlebt haben."

Jessica nahm einen Schluck Tee, der sie ein wenig von innen wärmte.



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