Kennen Sie den schon? by Jim Holt
Autor:Jim Holt [Holt, Jim]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783644048713
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-09-25T16:00:00+00:00
Philosophen waren auf ihrer Suche nach einer Theorie des Witzes nicht so kühn wie Freud. Manche finden die Suche nach einer solchen Theorie an sich schon müßig. Ted Cohen, ein angesehener Philosoph an der University of Chicago, ist einer von ihnen. «Jegliche allgemeine Theorie des Witzes, die mir bekannt ist, ist falsch», schrieb er 1999 in seinem Werk Jokes. «Eine solch monotone Theorie beruft sich immer auf eine oder zwei Arten von Witzen und trifft auf die anderen eben nicht zu.» Vielleicht sind Witze einfach zu unterschiedlich für einen gemeinsamen Nenner. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein stellte in seinen Philosophischen Untersuchungen fest, dass bestimmte Begriffe wie Familienähnlichkeiten zu verstehen sind. Mitglieder einer Familie neigen dazu, einander ähnlich zu sehen, obwohl sie als Gruppe keineswegs bestimmte Gesichtszüge oder ein besonderes Merkmal miteinander teilen. Manche haben das gleiche Haar, die gleichen Augen, aber eine unterschiedliche Nase, andere unterschiedliche Augen, aber gleiche Nasen und Kinne und so weiter. Vielleicht ist es bei Witzen auch so. Wenn es so ist, würde jede philosophische Theorie, die behauptet, das Wesen des Witzes erkannt zu haben, notwendigerweise ebendieses Wesen zurechtstutzen müssen.
Wie viele Arten von Witzen gibt es? Nun, da gibt es die zeitgebundenen Witze (Wussten Sie schon, dass sich Nixon siebenmal Deep Throat ansehen musste, bevor er ihn bei Pat richtig reinkriegte?) und die ewigen Witze (Der Arzt, der vom Krankenbett der Frau weggeht, sagt zu dem ihn begleitenden Ehemanne kopfschüttelnd: Die Frau gefällt mir nicht. Mir gefällt sie schon lange nicht, beeilt sich dieser zuzustimmen). Es gibt Witze, die einiges an kultureller Bildung voraussetzen (Ein Bettler haut einen Mann auf dem Bürgersteig von einem Broadway-Theater an. Der Mann weigert sich, ihm irgendetwas zu geben und sagt: «‹Sei weder Borger noch Verleiher, Junge.› – Shakespeare.» Der Bettler antwortet: «‹Leck mich am Arsch!›» – Mamet.») und Witze, die überall ankommen, weil sie kaum etwas voraussetzen, was Wissen oder Gefühle anbelangt. (Als ich klein war, war ich so unbeliebt, dass selbst mein imaginärer Freund mit dem Nachbarskind spielte.)
Da gibt es die klassischen Witze («Wer war denn die Dame, mit der ich Sie gestern Abend zusammen gesehen habe?» – «Das war keine Dame, das war meine Frau»), die dann eine Hip-Hop-isierung erfahren («Wer war denn die Hure, mit der ich dich gestern Abend gesehen habe?» – «Das war keine Hure, das war meine Bitch») und sich schließlich in ein philosophisches Pastiche verwandeln (Oh Sokrates, wer war denn die Dame, mit der ich dich gestern Abend gesehen habe?» – «Das war keine Dame, das war Alkibiades»).
Es gibt Witze über verschiedene Gruppen, wie zum Beispiel die Unitarier (Wie protestiert man dagegen, dass eine Unitarier-Familie in der Nachbarschaft einzieht? Man brennt ihnen ein Fragezeichen in den Rasen) oder die Trucker (Woran erkennt man, dass ein Trucker gestorben ist? Ihm rollt der Doughnut aus der Hand) oder Hinterwäldler (Warum haben Hinterwäldler gern Sex a tergo? Weil beide dann Autorennen im Fernsehen gucken können). Es gibt sogar Witze über Kastraten, die einem nicht auf die Eier gehen sollten.
Die «Jüdisch-Amerikanische Prinzessin» oder JAP ist eine spezielle Zielscheibe
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