JULIA COLLECTION BAND 69 by Valerie Parv

Autor:Valerie Parv [Parv, Valerie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733703264
Herausgeber: 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2015-04-28T16:00:00+00:00

8. KAPITEL

Während Mathiaz am nächsten Tag in seinem Büro auf Dr. Pascale wartete, kreisten seine Gedanken noch immer um den Schmetterling. Wenn ihre Beziehung so unpersönlich war, wie Jacinta dauernd behauptete, wie hatte es dann im vergangenen Jahr eigentlich so weit kommen können, dass er die Tätowierung entdeckte?

Mathiaz fuhr zusammen, als plötzlich Alain Pascale vor ihm stand. „Wann haben Sie sich denn hier hereingeschlichen?“

Der Arzt knallte seine Tasche auf Mathiaz’ Schreibtisch, öffnete sie und kramte darin herum. „Ich schleiche niemals. Ich habe angeklopft, aber Sie hätten mich nicht einmal gehört, wenn ich eine Kanonenkugel vor Ihrer Tür abgefeuert hätte.“

„Ich habe Lyons gebeten, mir Ihre Ankunft zu melden.“

„Er sitzt nicht an seinem Platz. Wo ist Ihre reizende Leibwächterin heute?“

„Jacinta sieht in ihrer Schule nach dem Rechten. Da ich dank Ihnen nirgendwohin gehe, habe ich ihr klargemacht, dass der Sicherheitsdienst auf mich aufpassen und sie sich ein paar Stunden freinehmen kann.“

„Der Sicherheitsdienst war neulich Abend keine große Hilfe.“

„Ohne Insidertipps wäre der Eindringling nicht so leicht an den Wachmännern vorbeigekommen, meint Jacinta. Die Polizei überprüft das gerade.“

Dr. Pascale nickte. „Kluge Frau, Ihre Jacinta. Mutig auch. Es wundert mich, dass sie nicht schon längst von irgendeinem Mann erobert worden ist.“

„Vielleicht will sie nicht erobert werden“, sagte Mathiaz schroff.

„Die Frau, die nicht erobert werden will, muss mir erst noch begegnen. Meine Helen war auch so wie Jacinta: clever, selbstständig, nur an ihrem Beruf interessiert. Doch als die Liebe auf der Bildfläche erschienen ist, hat das alles keine Rolle mehr gespielt.“

Wenn ich Jacinta glauben kann, ist die Liebe noch nicht einmal am Rand des Radarschirms in Sicht, dachte Mathiaz mürrisch. „Vergessen Sie’s, Jacinta ist nicht interessiert“, sagte er in der Hoffnung, der Arzt würde das Thema fallen lassen.

Er hätte es besser wissen sollen.

„Dann müssen Sie ihr Interesse wecken.“

„Sie setzen voraus, dass ich das will.“

„Wenn Sie es nicht wollten, wären Sie nicht so auf sie fixiert. Krempeln Sie das Hosenbein hoch.“

Mathiaz gehorchte, und der Arzt untersuchte sein Bein.

„Trotz Ihrer Versuche, mein Werk zu zerstören, schreitet die Heilung gut voran. Das nächste Mal überlassen Sie die Rangelei den Sicherheitsleuten.“

Wenn Jacinta in Gefahr war, würde er dasselbe wieder tun. Mathiaz ignorierte die Bemerkung des Arztes. „Würden Sie mir einen Gefallen tun und Josquin mitteilen, dass ich gesund bin, damit ich wieder voll durcharbeiten kann?“ Der Regent hatte ihn geneckt, er würde ihn an diesem Morgen nur unter der Bedingung wieder in sein Büro lassen, dass er nicht mehr als zwei Stunden arbeitete.

„Zwar ist Ihr Bein wieder in Ordnung, aber Sie sind nicht gesund, solange Ihnen die Erinnerungen an ein ganzes Jahr fehlen.“

„Wie lange soll ich denn auf Sparflamme leben? Sie haben selbst gesagt, dass die Erinnerungen vielleicht niemals zurückkehren.“

„Ich hatte Ihnen einen Psychologen empfohlen, der Ihnen helfen kann, mit dieser Möglichkeit fertig zu werden. Haben Sie mit ihm gesprochen?“ Dr. Pascale las ihm die Antwort vom Gesicht ab. „Nein. Das dachte ich mir schon. Sie sind so dickköpfig wie jeder andere de Marigny, den ich jemals kennengelernt habe.“

„Zufällig sind mir einige Dinge wieder eingefallen.“ Damit würde er den Arzt von diesem unliebsamen Thema ablenken.

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